Hörspiel Arno Schmidt: Brand's Haide
Samstag, 01.02.2014
15:05
bis 16:25 Uhr
BAYERN 2
Nobodaddy's Kinder
Brand's Haide
Von Arno Schmidt
Mit Ulrich Wildgruber, Juliane Köhler und Jacqueline Macaulay
Bearbeitung und Regie: Klaus Buhlert
BR 1998
Als Podcast verfügbar
In dem 1951 entstandenen Prosatext "Brand’s Haide" kehrt der Soldat Schmidt aus der Kriegsgefangenschaft zurück. In Blakenhof, in der Lüneburger Heide, versucht er, sein Leben neu einzurichten. Der Heimkehrer besitzt nur die Kleidung, die er am Leibe trägt, und einige Bücher. Liebevoll gedenkt er der Gaben der Engländer: einer Rasierklinge und Seife. Schmidt konzentriert sich auf ein großes Projekt, eine Biographie des romantischen Schriftstellers Fouqué, dessen Werk er schändlich vernachlässigt sieht. Brand’s Haide ist der Name eines düsteren Waldreviers im Hohen Fläming in Brandenburg, das der Knabe Fouqué oft durchqueren musste. Schmidt überträgt den Namen auf die Wälder um Blakenhof. Schmidt wird in eine Baracke eingewiesen, in der die Mädchen Lore und Grete hausen. Er verliebt sich in Lore, die seine Liebe erwidert, ihn jedoch verlässt, um einen ungeliebten, aber wohlhabenden Mann in Mexiko zu heiraten. Der Protagonist bleibt in ebenso selbst verschuldeter wie gewählter Einsamkeit zurück: "Als junger Mensch: 16 war ich, bin ich aus Eurem Verein ausgetreten."
Arno Schmidt (1914-79), Autor, Publizist, Übersetzer. Auszeichnungen u.a. Fontane-Preis (1964), Goethe-Preis (1973). Werke u.a. "Leviathan" (1949), "Kaff, auch Mare Crisium" (1960), "Zettels Traum" (1970). Weitere BR-Hörspieladaptionen der Trilogie "Nobodaddy’s Kinder: Schwarze Spiegel (1997), Aus dem Leben eines Fauns" (1998).