radioWissen am Nachmittag Mythen und Prognosen
Montag, 18.01.2016
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Wie Mythen wachsen
Ringen um das Wesen der Götter
Propheten und Prognosen
Die Geschichte der Zukunftsdeutung
Das Kalenderblatt
18.1.1871
Kaiserproklamation: ein Hoch auf Wilhelm I.
Von Brigitte Kohn
Als Podcast verfügbar
Wie Mythen wachsen - Ringen um das Wesen der Götter
Autor: Thomas Morawetz / Regie: Irene Schuck
Mythen sind traditionelle Erzählungen von Göttern und Menschen. Sie sind eine Theologie ohne Theologen, denn Mythen werden mündlich und schriftlich überliefert, aber sie ergeben kein heiliges Buch. Sie werden weitererzählt und ausgestaltet an Lagerfeuern wie bei Dichterwettstreiten und Stadtfesten. Mythen sind der Versuch der Menschen, das Unbegreifliche, das Wirken der Götter, zu sich selbst in Beziehung zu setzen. Dabei verändern sich die Erzählungen mit der sich verändernden Gesellschaft. Aus reinen Kraftprotzen der frühen Erzählungen können echte Geistesarbeiter werden, wie Odysseus oder Ödipus, wenn die griechischen Polis-Gemeinwesen wirkliche politische Gebilde werden. "Auserzählt" sind Mythen bis heute nicht. Ihre Motive begegnen in Film und Fernsehen noch genauso wie in der Tiefenpsychologie. Die Zeiten, als Zeus die Welt in Atem hielt, stecken uns immer noch in den Knochen.
Propheten und Prognosen - Die Geschichte der Zukunftsdeutung
Autor und Regie: Martin Schramm
Spezialisten, die versuchen in die Zukunft zu blicken, gibt es zu allen Zeiten. Bereits im alten Babylonien deuten Astrologen den Lauf der Gestirne als Indiz für künftige Entwicklungen. Legendär sind die sogenannten "Orakel": Kultstätten, in denen göttliche Zeichen offenbart werden, deren oft rätselhaften Sprüche allerdings auch reichlich Raum lassen für Spekulationen. Im Gegensatz zu den Orakeln, die nur auf Anfrage aktiv werden, gab es aber auch Zeitgenossen, die sich völlig ungefragt einmischen - und dabei Leib und Leben riskieren: die Propheten des Alten Testaments. Hellwache Zeitanalysten, die wie Seismographen die Erschütterungen der Zeit registrieren und auf Umkehr drängen.
Doch mit den Weltbildern wandelten sich im Laufe der Zeit auch die Vorstellung von dem, was Zukunft ist und wer sie beeinflusst. Religiöse Vorstellungen werden allmählich in den Hintergrund gedrängt und neue Konzepte tauchen auf. In einer säkular aufgeklärten Welt bestimmen weniger die Götter, sondern der Mensch selbst die Zukunft. Das neue Konzept lautet: Die Zukunft ist planbar und der Mensch besitzt alle Fähigkeiten sie zu realisieren! Doch wirklich in die Zukunft reisen können auch die Zukunftsforscher von heute nicht.
Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz
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