Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Die soziale Schieflage

Working Poor | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 27.01.2016
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Working Poor
Sich arm arbeiten

Der Sozialstaat
Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Das Kalenderblatt
27.1.1967
Abkommen über friedliche Nutzung des Weltraums
Von Markus Mähner

Als Podcast verfügbar

Working Poor - Sich arm arbeiten
Autorin: Julia Fritzsche / Regie: Dorit Kreissl
Sie sind arm trotz Arbeit: die sogenannten "Working Poor". Eine Gesellschaftsschicht, die bisher vor allem aus dem USA bekannt war. Doch auch in Deutschland reicht immer mehr Menschen ihr Job nicht mehr zum Leben. Jeder zehnte Hauptverdiener in einer Familie ist arm trotz Vollzeiterwerbsarbeit. Betroffen sind nicht nur "atypisch Beschäftigte" mit befristeten Jobs, Leiharbeit, Teilzeitstellen und Minijobs oder Freiberufler. Sondern auch Menschen in Normalarbeitsverhältnissen, vor allem in der Gastronomie, in Heimen, Sozialwesen, im Bau und im kreativen Bereich. Viele der "Working Poor" müssen zusätzlich zu ihrem Lohn Arbeitslosengeld beziehen. Und mehr als 2,4 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben neben ihrem Hauptjob noch einen Minijob als Kellner, Putzkräfte, Leiharbeiter - fast doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren; manche wollen sich einfach nur mehr gönnen, doch zwei Drittel von ihnen können sonst unvorhergesehene Ausgaben im Haushalt nicht bestreiten. Wie kommt es dazu? Was macht die Armut mit ihnen - jetzt und in Zukunft? Und was lässt sich gegen das Phänomen der "Working Poor" tun?

Der Sozialstaat - Zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Autor: Thomas Morawetz / Regie: Sabine Kienhöfer
Der Sozialstaat - was ist das eigentlich? Eine feste Definition gibt es nicht, aber das, was heute in Deutschland als Sozialstaat gelebt und immer neu verhandelt wird, lässt sich in seiner Entwicklung gut nachzeichnen. Entstanden ist der Sozialstaat unter dem Druck der Dampfmaschine. Mit der aufkommenden Industrialisierung entwickelten sich auch die Arbeiterbewegungen und die Forderung nach einer sozialistischen Revolution. Reichskanzler Bismarck versuchte, die sozialen Unruhen zu befrieden und führte die ersten Arbeiterversicherungen ein. Seit damals steht die Idee des deutschen Sozialstaatsmodells auf zwei Beinen: Sozialversicherungen und Armutspolitik. Zu seinem eigentlichen Namen kam der Sozialstaat in der Bundesrepublik der 1950er-Jahre. Von da an bis zur Mitte der 70er-Jahre erlebte er zusammen mit der Idee der sozialen Marktwirtschaft seine Blüte. Dann tauchen erstmals Diskussionen über Grenzen des Sozialstaats auf, die sich unter dem Eindruck von Bevölkerungswandel und Globalisierung bis heute verstärkt haben. Kritiker werfen dem Sozialstaat inzwischen sogar vor, nicht Lösung, sondern Verursacher wirtschaftlicher und sozialer Probleme geworden zu sein.


Redaktion: Nicole Ruchlak

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