Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Heimische Fischriesen

Waller | Bild: colourbox.com

Donnerstag, 04.02.2016
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Störe
Die wertvollen Riesenfische

Der Waller
Geheimnisvoller Gigant in schlammiger Tiefe

Das Kalenderblatt
4.2.1600
Die Astronomen Tycho Brahe und Johannes Kepler treffen sich
Von Christiane Neukirch

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Störe - Die wertvollen Riesenfische
Autor: Bernd-Uwe Gutknecht
In Luxus-Restaurants in Moskau oder St. Petersburg wird für den teuersten Kaviar ein Kilogrammpreis von 40.000 Euro aufgerufen - und bezahlt. Albino-Kaviar, also weißer Kaviar von Wild-Stören, gilt als feinste Delikatesse. Weil die Eier des Störs so begehrt sind, ist er vom Aussterben bedroht. In Europa findet sich nur noch in einem französischen Flusssystem Wild-Stör. In Deutschland wurde der letzte wild lebende Stör vermutlich 1968 gefangen. Die einzigen Vorkommen hierzulande finden sich in Zuchtbetrieben. Ein deutsches Institut hat ein Verfahren entwickelt, bei dem der Rogen erstmals entnommen werden kann, ohne dass der Fisch sterben muss. Allerdings ist diese Methode noch nicht sehr weit verbreitet. Die meisten Stör-Arten sind Wanderfische, die zum Laichen aus dem Meer in Flüsse schwimmen. Nur einige Populationen haben sich dauerhaft in Süßgewässer angesiedelt. Die Knochenfische, die mehrere Meter lang werden können, zählen nicht nur zu den größten, sondern auch zu den ältesten Lebewesen. Fossile Funde belegen, dass Störe schon vor 200 Millionen Jahre die Gewässer belebten.

Der Waller - Geheimnisvoller Gigant in schlammiger Tiefe
Autorin Christiane Seiler / Regie: Irene Schuck
Bevorzugt im Sommerloch liest man regelmäßig Berichte über "Killerwaller" und "Riesenwelse", die zum Beispiel im Berliner Schlachtensee oder in der bayrischen Isen wahlweise Dackel und Enten in die Tiefe zerren. In Japan hingegen ist das Bild des Fischs allgegenwärtig als Logo des Erdbebenfrühwarndienstes. Denn in der dortigen Mythologie gilt der Wels als ein Wesen, das Erdbeben verursachen kann. Aber kaum einer bekommt je einen Waller zu Gesicht. Denn die großen, schuppenlosen Tiere leben am tiefen Grund von Flüssen oder Seen und ernähren sich von allem Essbaren, das ihnen vor das mit vielen winzigen Zähnen besetzte, breite Maul gerät. Der Wels ist praktisch blind, kann aber mit seinem phänomenalen Tastsinn und feinem Gehör Beute in großer Entfernung aufspüren und sogar Schallquellen außerhalb des Wassers orten. Ihn zu beobachten ist schwierig. So gibt der Wels der Wissenschaft immer noch viele Rätsel auf. Eines steht aber fest: Dank der Erderwärmung sind die Welsbestände seit einigen Jahren so stark im Wachsen begriffen, dass es in Deutschland keine Schonzeit mehr für die Waller gibt. Und es werden immer größere Exemplare gefangen. Das freut besonders die Angler, die den Riesenfisch als Herausforderung für starke Kerle begreifen.

Redaktion: Bernhard Kastner

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