Bayern 2

     

radioWissen Dada und Achternbusch

Herbert Achternbusch | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 09.02.2016
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Dada
Lauter Lautpoeten

Herbert Achternbusch
Du hast keine Chance, aber nutze sie!

Das Kalenderblatt
9.2.1923
Franz Lehárs "gelbe Jacke" feiert Premiere
Von Markus Vanhoefer

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Dada - Lauter Lautpoeten
Autor: Klaus Schühly / Regie: Petra Herrmann
Dada war eine literarische und künstlerische Bewegung, die im Februar des Jahres 1916 ihren Anfang in Zürich nahm. Die Dadaisten verstanden ihre Bewegung als Protest gegen das mörderische Getümmel des Ersten Weltkrieges. Sie begehrten auf gegen das obrigkeitshörige Bürgertum, dessen Bildungsideale, ästhetische Normen und Moralvorstellungen. Die Dadaisten brachen mit einer als sinnentleert empfundenen Sprache und wandten sich überhaupt gegen die verstandesmäßige Erklärung der Welt. Dada war eine kulturelle Innovation, deren Auswirkungen bis in unsere Zeit reichen. Der Kulturkritiker George Steiner schreibt: "Das Erbe Dadas war immens. Es hat seither in abendländischer Kunst, Literatur und ästhetischer Debatte keine bedeutsame Bewegung gegeben, die nicht von Dada herkommt. Dekonstruktion und Postmodernismus sind Dada … Der Kult des Absurden im Existentialismus leitet sich von Dada her, genau wie die anarchischen Rituale des Blumenkindes. 'Happenings' sind purer Dada." Vielleicht würden der Menschheit gerade heute wieder angesichts neuer Barbareien, die unseren Planeten heimsuchen, dadaistische Impulse und dadaistische Auffrischung gut zu Gesichte stehen.

Herbert Achternbusch - Du hast keine Chance, aber nutze sie!
Autor: Thoams Kernert / Regie: Petra Herrmann
Wer sich‘ s leicht machen will, nennt ihn einen "Querdenker", ein "enfant terrible", ein "bayerisches Urviech". All das ist Herbert Achternbusch, aber das waren oder sind Franz Josef Strauß oder Georg Lohmeier auch. Man könnte ihn einen Filmemacher, einen Schriftsteller und einen Maler nennen. Aber sind seine Filme wirklich Filme, seine Bücher wirklich Bücher, seine Bilder wirklich Bilder? Kann man "das Andechser Gefühl" oder "Servus Bayern" anschauen wie man so viele Filme anschaut, die "Atlantikschlacht" lesen wie man so viele Bücher liest? - Wohl kaum. In der Billigproduktion "Das Klatschen der einen Hand" aus dem Jahr 2002 versuchen zwei Männer, einen riesigen Stein von einem Felsen in einen Teich zu kippen. Doch der Stein will ums Verrecken nicht hinunterfallen. Warum nicht? - Weil er Herbert Achternbusch ist. Macht es von daher Sinn, Achternbusch "erklären" bzw. "verstehen" zu wollen? - Selbstverständlich, denn das eine steht fest: "Du hast keine Chance, aber nutze sie!"

Moderation: Kristina Thiele
Redaktion: Petra Herrmann

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