hör!spiel!art.mix Schuldt: Schallgeschwister (Am Quell der Donau)
Freitag, 18.03.2016
21:05
bis 22:30 Uhr
BAYERN 2
Schallgeschwister
(Am Quell der Donau)
Von Schuldt
Mit Jürgen Arndt, Ruth Geiersberger, Anatolij Gnatjuk, Felicity Lamb, Tatjana Lukina, Tamara Ralif und anderen
Realisation: Schuldt
BR 1996
Der Blendenfeind ist Scherenfreund
Schuldt über seine Hörspiele
Aus einem Gespräch mit Martin Zeyn
BR 1996
Als Podcast verfügbar in der artmix.galerie
Anhand eines Gedichts von Friedrich Hölderlin wird das Auseinanderklaffen von Klang und Sinn in der Sprache demonstriert. Hölderlins Am Quell der Donau und eine klanggleiche englische Wortfolge von Robert Kelly sowie drei Sprachwandlungen von Autor Schuldt selbst bilden die textliche Grundlage. Über die Arbeit bei dieser Produktion mit Sprechern aus verschiedenen Ländern sagt Schuldt: "Die Grundsituation dieses Hörspiels ist es, dass, was Einer in der einen Sprache sagt, ein Anderer in einer andern, der zweiten Sprache hört. Er hört also etwas ganz anderes, als gesprochen worden ist. In dieser Sprache macht er sich nun aus dem Gehörten einen Text zurecht - er kann ja auch gar nicht anders. Er muss sich diesen Text vollständig erfinden, in seiner Sprache, aus seinem Sinn. Er spricht. Wir hören ihn sprechen. Wir hören nicht, was er hört, denn es ist ein Hörspiel: wir können nur hören, was jemand sagt; wir können nicht hören, was er hört. Allerdings, was er hört, wird ebenfalls gesprochen; und weil es gesprochen wird und wenn es gesprochen wird, hören wir es; hören, was er hört."
Schuldt, geb. 1941 in Hamburg, Autor und Künstler. Hörspiele u.a. "Deutschland aufsagen, Deutschland nachsagen" (Autorenproduktion 1970, Publikation mit CD 2015), "Gestaltschmerz" (NDR/BR 1995).