radioWissen am Nachmittag Aus der Welt der Singvögel

Meisen
Die kleinen Anpassungskünstler

Die Nachtigall
Die Diva unter den Vögeln

Das Kalenderblatt
2.6.1896
Guglielmo Marconi beantragt Patent zur Übertragung elektrischer Impulse
Von Hellmuth Nordwig

Als Podcast verfügbar

Meisen - Die kleinen Anpassungskünstler
Autorin: Felicia Englmann / Regie: Eva Demmelhuber
Sie sind einfach spitze: Meisen sind die zahlreichsten Vögel Deutschlands, im Wald und auf dem Land wie in der Stadt. Kohl- und Blaumeisen leben und brüten überall, wo ein paar Büsche und Bäume stehen. Im Winter wagen sie sich zur Futtersuche bis auf die Fensterbretter, im Frühjahr sind sie mit die ersten, die singen und ihre Nester bauen. Es gibt mehr als 50 Meisenarten, und sie leben fast überall auf der Welt. Ihre Nähe zum Menschen, ihre zarten Rufe und ihre kugelige Winzigkeit und macht Meisen zu Sympathieträgern und Motiven für Kitschpostkarten. Doch welche Dramen sich in den verborgenen Nisthöhlen abspielen und wie schwer es Meisen in der Stadt tatsächlich haben, darüber ist wenig bekannt. Die Anpassungskünstler kommen mit nahezu allen Klimata und Lebensräumen zurecht, aber Autos, Nesträuber und Konkurrenz um Reviere und Futter setzen sie unter Druck. Meisenleben und Nettigkeit haben miteinander nichts zu tun - bis auf ein paar niedliche Details wie das blaue Häubchen der Blaumeisenmännchen, auf das die Meisendamen fliegen.

Die Nachtigall - Die Diva unter den Vögeln
Autorin und Regie: Susi Weichselbaumer
Manch einer hört sie trapsen - die meisten mögen sie lieber trällernd: Die Nachtigall ist der Star unter den Singvögeln. Lange dachte man, das Sangestalent sei ihr in die Wiege gelegt. Nun haben Forscher herausgefunden, dass auch Nachtigallen eine Arienausbildung absolvieren. Sie nutzen die Zeit im Winterquartier in Afrika für eine Art Trainingslager, um topfit im Kehlkopf zurück nach Bayern zu kommen und hier ihre frühlingshaften großen Auftritte hinzulegen. Nachts trillern und zwitschern sie dann für die ledigen Weibchen - und das in sehr eindeutiger Absicht -, bei Tag schmettern sie schon mal stimmlich ein Männchen in die Flucht, das meinen könnte, ihnen das Territorium streitig machen zu wollen. Dabei wird aus dem Song Contest nicht selten eine richtige Keilerei mit Schnabel- und Krallenattacken. Überhaupt scheint es nach neusten Erkenntnissen gar nicht so weit her zu sein mit dem sanft-romantischen Ruf der Nachtigall - "Es war die Nachtigall und nicht die Lerche ..."

Redaktion: Bernhard Kastner
Moderation: Iska Schreglmann

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