Bayern 2

     

hör!spiel!art.mix mouse on mars: Abschaffung der Arten. Soundtrack

mouse on mars | Bild: Volker Hörmann

Freitag, 13.01.2012
21:03 bis 23:00 Uhr

BAYERN 2

Realisation: Jan St. Werner / Andi Thoma
BR 2011
artmix.gespräch *
Die kulturelle Evolution der Dinosaurier
Norbert Lang im Gespräch mit Alexis Dworsky
* Als Podcast verfügbar

Die Ära der Langeweile ist vorbei, Menschen gibt es fast keine mehr und die biologischen Arten sind abgeschafft. Dietmar Daths Roman Die Abschaffung der Arten spielt 500 Jahre in der Zukunft, nach "der Befreiung", in einer Welt, in der sprechende Tiere, den Übergang der Evolution von der Naturgeschichte zur gestalteten Geschichte geschafft haben. Wie klingt das posthumanistische Zeitalter, in der die letzten noch lebenden Menschen "Minderlinge" heißen und diese intelligenten Tiere, die Gente, mit Wesen wie Kathahomenleandraleal, das nicht Mensch, nicht Tier, nicht Maschine ist, um die Weltherrschaft ringen. Welche Motive komponiert man für die über hundert Figuren wie die Eselmutation namens Storikal, der Stromfrosch, die Holzfigur namens St. Oswald, der "Gründerschwarm gescheiterter Insekten", der vielfach seine Gestalt wechselt, um als Dame Livienda mit dem Löwen Cyrus Golden ein Luchsmädchen zur Welt zu bringen, um dann ein Baum zu werden. Welche Musik verträgt überhaupt eine Techno-Fabel, dessen Protagonisten keine Musik kennen. Und was erzählt diese Musik über den Roman Die Abschaffung der Artenselbst, den Dietmar Dath eher als "langes Gedicht" bezeichnen würde, und über den eine Kritikerin schrieb, ihn zu lesen sei so wie "in die grelle Sonne schauen". "Daths dialektischer Roman über eine zukünftige menschenlose und, nun denn, -befreite Welt voller sprechender, demnach intelligenter Tiere (Gente), scheint seine Vision aus SciFi, Postmoderne, Utopie und Fabel zu sein. Die musikalische Vertonung ist von Mouse On Mars, die ganz nah an Oval und auch Alva Noto heranschreiten und ihren zwischenzeitlichen Popappeal zugunsten von Klangkunst runterschrauben. Es fiept multiperspektivisch und steckt an." (De:Bug.de, 27.09.2011)