radioWissen Der Wilde Westen und Deutschland
Montag, 11.04.2016
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Lewis und Clark
Wie weit reicht der Wilde Westen?
"Mein roter Bruder"
Das Indianerbild in Deutschland
Das Kalenderblatt
11.4.1983
"Gandhi" erhält acht Oscars
Als Podcast verfügbar
Lewis und Clark - Wie weit reicht der Wilde Westen?
Autorin und Regie: Susi Weichselbaumer
Heute sind sie US-amerikanische Nationalhelden: Meriwether Lewis und William Clark.Nationalparks sind nach ihnen benannt, Straßen und Plätze sowieso, an allen Ecken und Enden der USA steht ein Denkmal für die Männer, die den Westen erobert haben. Dabei ist das mit dem Erobern nicht ganz richtig. Als die jungen USA im Jahr 1893 von Napoleon dessen riesigen Überseebesitz Louisiana abkaufen, wissen sie nur, das Gebiet ist riesig. Doch wie groß genau, wie das neue Land aussieht und auf wen man dort trifft, ist den Amerikanern ein Rätsel. Als deshalb 1804 die Lewis-und-Clark-Expedition auf Geheiß von Präsident Jefferson aufbricht, wähnt man, der unbekannte Indianer mache die Hauptgefahr aus auf dem Weg gen Pazifik. Doch unterwegs erweisen sich die Eingeborenen oft als Helfer in der Not. Die wirkliche Bedrohung liegt im widrigen Wetter, im unwegsamen Gelände - und zu Essen findet sich phasenweise auch nicht viel. Apropos Finden: Den Weg hin an den Pazifik und wieder her an den Startpunkt Louisiana weist eine junge Indianerin. Die einzige weibliche Teilnehmerin der Expedition.
"Mein roter Bruder" - Das Indianerbild in Deutschland
Autor: Herbert Becker / Regie: Martin Trauner
Der Indianer jagt hoch zu Ross mit Pfeil und Bogen über die Prärie oder er sitzt, angetan mit seinem Federschmuck, vor dem Tipi und raucht Friedenspfeife. Dieses Klischee hatte nie viel mit der Wirklichkeit zu tun, und es lässt außer Acht, dass unter den indigenen Völkern Amerikas große kulturelle Vielfalt herrscht. Zu ersten Begegnungen mit Indianern kam es hierzulande durch die Völkerschauen des späten 17. Jahrhunderts, eine richtiggehende Indianerbegeisterung brach aus, als rund hundert Jahre später Buffalo Bill mit seiner Wild West Show durch Europa tourte. Niemand aber hat das deutsche Indianerbild stärker geprägt als Karl May. Er selbst bezog weite Teile seines Wissens über die Indianer von James F. Cooper, Gabriel Ferry und Balduin Möllhausen. Das Bild vom Indianer unterlag über die Zeiten starken Veränderungen. Vom Edlen Wilden, den frühe Zivilisationskritiker in ihm sahen, wurde er zu dem tapferen Krieger, der keinen Schmerz kennt, die Ökobewegung betrachtete ihn als den Naturschützer par excellence, und Esoteriker führen unter anderem indianische Spiritualität in ihrem Angebot. Dass Indianer bis heute verbittert um ihre Rechte kämpfen müssen, ist für viele Indianerbegeisterte allenfalls ein Thema am Rande.
Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Thomas Morawetz
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