radioWissen Byzanz und neues Griechenland
Montag, 10.10.2016
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Symbol griechischer Volkskultur
Digenis Akritis
Die Gründung des modernen Griechenlands
Die erträumte Nation
Das Kalenderblatt
10.10.1881
Darwins Buch über Regenwürmer erscheint
Von Christiane Neukirch
Als Podcast verfügbar
Symbol griechischer Volkskultur - Digenis Akritis
Autorin Carola Zinner / Regie:
Schon als 12-Jähriger kämpfte er gegen Löwen und Bären, später besitzt er ein sprechendes Pferd und tötet mit einem Schwertstreich tausend seiner Gegner; zudem ist er klug und hat Erfolg bei den Frauen: Digenis Akritis, der Held aus der byzantinischen Mythologie, entspricht dem klassischen Heldentypus. Seine Besonderheit: Er ist ein Grenzgänger zwischen der islamischen Kultur, der sein Vater entstammt und der christlich-byzantinischen Heimat seiner Mutter. Das sagenhafte Heldenleben des Digenis Akritis wurde hauptsächlich mündlich überliefert, doch existieren auch mehrere Handschriften; darunter ein mittelgriechisch abgefasstes Dokument, das als ältestes seiner Art gilt. Ende des 19. Jahrhunderts tauchten zudem zahlreiche "Akritenlieder" auf, durch die der byzantinische "Superman" zum nationalen Symbol Griechenlands wurde.
Die Gründung des modernen Griechenlands - Die erträumte Nation
Autor und Regie: Martin Trauner
Am Anfang stand eine Idee: eine große Idee, die "megali idea". Der Traum einer modernen griechischen Nation von gleichem Ausmaß und Bedeutung wie das antike Byzanz. Jahrhunderte lang waren große Teile Griechenlands von Franken, Venezianern und Türken besetzt. Und nun, Anfang des 19. Jahrhunderts, wollten die Hellenen, wie so viele in Europa, ihren eigenen Staat. Mit Konstantinopel als Hauptstadt. Doch der Traum wurde 100 Jahre später zu einem Alptraum, zur "großen Katastrophe": Die Vertreibung der Griechen aus Kleinasien wurde ein Trauma, das die griechische Politik bis heute noch bestimmt. Von dem ersehnten Großgriechenland blieb das uns bekannte Land mit der Hauptstadt Athen. Mit einer bis heute wechselvollen Geschichte.
Redaktion: Thomas Morawetz
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