radioWissen am Nachmittag Texte und Musik aus Kuba und Mexiko
Dienstag, 29.11.2016
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Frida Kahlo
Die Rebellin im Blauen Haus
Octavio Paz
Vom Labyrinth der Einsamkeit
Das Kalenderblatt
29.11.1814
The Times wird per Schnellpresse hergestellt
Von Christiane Neukirch
Als Podcast verfügbar
Frida Kahlo - Die Rebellin im Blauen Haus
Autorin: Julia Devlin / Regie:
Frida Kahlos Krankenakte wäre eine beeindruckende Liste von Leiden: Spina bifida, Polio, ein horrender Unfall mit multiplen Knochenbrüchen und inneren Verletzungen, mehr als dreißig Operationen, Fehlgeburten, Abtreibungen, unerfüllter Kinderwunsch, Alkohol- und Tabaksucht, Amputation, Suizidversuch und früher Tod mit nur 47 Jahren. Aber nichts konnte ihren Willen brechen, ihr Leben trotz aller Widrigkeiten voll auszuschöpfen. Eines der Mittel, ihr Leid zu überwinden, war die Malerei. Frida war Autodidaktin, brachte sich das Malen auf dem Krankenbett selber bei und gab ihrem Leben dadurch einen neuen Sinn, nachdem ein Unfall ihre Hoffnungen auf ein Medizinstudium zunichte gemacht hatte. Ihre Bilder spiegeln aber nicht nur ihre Trauer und ihren Schmerz, sondern auch ihre subtile, an Freud geschulte psychologische Beobachtungsgabe und vor allem ihre unbändige Lebensfreude, ihre alegría. Und so schrieb sie noch als Sterbende auf ihr letztes Gemälde, ein Stillleben mit Wassermelonen: "Viva la Vida".
Octavio Paz - Vom Labyrinth der Einsamkeit
Autorin: Veronika Bräse / Regie:
Der Mexikaner Octavio Paz (1914-1998) war ein Universalgelehrter, ein Weltbürger, Diplomat und Schriftsteller mit der Mission, politisch wie auch literarisch für Freiheit und Frieden zu kämpfen. Er war eine wichtige Stimme Mittel- und Südamerikas, ein Mahner für eine humanere Welt, in der sich fremde Kulturen gegenseitig durchdringen und nicht bekämpfen sollten. Von vielen bewundert, aber auch beschimpft und umstritten, weil sich der liberale Freidenker keiner Ideologie anschließen wollte. In seinem Essay "Das Labyrinth der Einsamkeit" beleuchtet er die mexikanische Seele und bietet seinen Landsleuten Orientierung in dem Irrgarten auf der Suche der eigenen Identität: "Die Entdeckung unserer selbst bekundet sich als eine Erfahrung unserer Einsamkeit." Einsamkeit ist demnach nicht nur das Schicksal der Mexikaner, sondern aller Menschen. Octavio Paz fühlte sich schon früh berufen, seine Beobachtungen und Einsichten literarisch umzusetzen: "Gegen das Schweigen und das Getöse erfinde ich das Wort." Für seine Lyrik und seine Essays wird ihm 1990 den Literaturnobelpreis verliehen.
Redaktion: Petra Herrmann
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