radioWissen Modernes Volkstheater
Dienstag, 06.12.2016
09:05
bis 10:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Marieluise Fleißer
"Fegefeuer in Ingolstadt"
Kroetz und Sperr
Das neue Volksstück
Das Kalenderblatt
6.12.1912
Büste der Nofretete entdeckt
Von Susanne Weichselbaumer
Als Podcast verfügbar
Marieluise Fleißer -"Fegefeuer in Ingolstadt"
Autorin und Regie: Irene Schuck
Nichts ist heil in diesem Stück. Nicht die Familien, in denen Bosheit herrscht und Neid. Nicht Kirche und Religion, deren kalte Moral grausamen Menschen als Munition dient. Nicht die kleine Stadt, deren Enge nur Gefühlsverwirrung, Todessehnsucht und Verletzungslust erzeugt. Die Hauptfiguren sind auf seltsame Weise Opfer und Täter zugleich. Jung sind sie. Olga, ungewollt schwanger von einem, der nichts mehr von ihr wissen will. Und Roelle, ein hässlicher kleiner Außenseiter, der versucht, mit seinem Wissen um Olgas Abtreibungsversuche ihre Zuneigung zu erpressen. Erst 23 Jahre alt war Marieluise Fleißer, als sie "Fegefeuer in Ingolstadt" schreibt, diese Provokation. Denn aus ihrem Fegefeuer führt kein Weg, in keinen Himmel. Diese Provinz ist in Wahrheit die Hölle.
Kroetz und Sperr - Das neue Volksstück
Autor und Regie: Markus Mayer
1965 verfasste der Dramatiker Martin Sperr das Theaterstück Jagdszenen aus Niederbayern, eine Milieustudie, in deren Mittelpunkt der Umgang einer dörflichen Gemeinschaft mit einem Außenseiter steht. Die Kritik erkannte in dem Niederbayern Sperr und in dem Münchner Franz Xaver Kroetz, der in seinen Stücken ebenfalls die klaustrophobische Welt des Kleinbürgertums abbildete, künstlerische Nachfahren von Ödön von Horváth. Dieser hatte vor dem Zweiten Weltkrieg das sogenannte Volksstück erneuert. In Porträts von Sperr und Kroetz stellt radioWissen ihre Stücke vor und fragt nach der Bedeutung des Volkstheaters nach Ödön von Horváth.
Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Petra Herrmann
Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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