Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Bayern in den Nachkriegsjahren

Ankunft von Flüchtlingen in Bayern 1946 | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 19.12.2016
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Flüchtlinge in Bayern nach dem Krieg
Start in einer neuen Heimat

Wilhelm Hoegner
Ministerpräsident auf Befehl

Das Kalenderblatt
19.12.1974
Drei Haselnüsse für Aschenbrödel startet in BRD-Kinos
Von Leo Hoffmann

Als Podcast verfügbar

Flüchtlinge in Bayern nach dem Krieg - Start in einer neuen Heimat
Autorin: Ulrike Beck / Regie: Martin Trauner
In Bayern kommen nach dem Zweiten Weltkrieg fast zwei Millionen Flüchtlinge und Vertriebene an, die sich hier notgedrungen eine neue Existenz aufbauen müssen. Angesichts der Wohnungsnot in den zerbombten Städten werden die Neubürger größtenteils auf dem Land untergebracht, wo die Versorgungslage nicht ganz so katastrophal ist. Jeder verfügbare Raum wird genutzt, um die Vielzahl der Flüchtlinge unterzubringen. Wer nicht in einer Notunterkunft Platz findet, wird vom Wohnungsamt bei einer einheimischen Familie einquartiert. Die Vorgabe der amerikanischen Militärregierung ist die rasche Integration der Neubürger in Bayern. Es werden Flüchtlingskommissare eingesetzt, die sich darum kümmern sollen, dass die wenigen vorhandenen Ressourcen gerecht verteilt werden. Doch der Start in der neuen Heimat ist schwierig, denn willkommen sind die Neubürger anfangs eher selten. Einige werden wie Vieh behandelt, andere dagegen freundschaftlich. Die Bedingungen, unter denen sich knapp zwei Millionen Menschen nach 1945 in Bayern eine neue Existenz aufgebaut haben, sind extrem unterschiedlich. Auch, wenn mit dem Wirtschaftwunder ihre Integration weitgehend als Erfolgsgeschichte geglückt ist, waren die Anfangsjahre für viele auch ein Alptraum.

Wilhelm Hoegner - Ministerpräsident auf Befehl
Autor: Herbet Becker / Regie: Sabine Kienhöfer
Am 28. September 1945 musste Wilhelm Hoegner, der zu dieser Zeit auf eine Berufung ins Amt des bayerischen Justizministers hoffte, gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten des Freistaates, Fritz Schäffer, vor dem Vertreter der US-Militärregierung erscheinen. Dieser erklärte zuerst Schäffer für abgesetzt, dann sagte er: "Sie, Dr. Wilhelm Hoegner, werden hiermit zum Ministerpräsidenten von Bayern ernannt. Hier ist ihr Brief." Zwei Mal, von 1945 bis 1946 und von 1954 bis 1957, war Hoegner bayerischer Ministerpräsident. Bereits in der Weimarer Republik hatte sich der Sozialdemokrat als Parlamentarier einen Namen gemacht - unter anderem durch seinen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Im Bewusstsein geblieben ist der streitbare Geist, der oft als "Gefühlssozialist" bezeichnet wurde, vor allem als Vater der Bayerischen Verfassung.

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

Die ganze Welt des Wissens

Radiowissen bietet Ihnen die ganze Welt des Wissens: spannend erzählt, gut aufbereitet. Nützlich für die Schule und bereichernd für alle Bildungsinteressierten.