Bayern 2

     

radioWissen Berufe mit Vergangenheit

Imker mit Bienenwabe | Bild: colourbox.com

Montag, 14.07.2014
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

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Die Geschichte der Imkerei
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Das Kalenderblatt
14.7.2002
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Als Podcast verfügbar

Schon vor 10.000 Jahren domestizierte der Mensch das Schaf. Nomadisierendes Viehhüten ist einer der ältesten Berufe überhaupt, viel besungen, auf Gemälden verewigt, bedichtet und von Legenden umrankt - und gilt als besonders romantische Tätigkeit mit Sexappeal. Bei schönem Wetter und in idyllischer Landschaft kommt das Klischee der Wahrheit nahe, aber den Alltag des deutschen Schäfers prägen auch Kälte, Nässe, Einsamkeit und ungünstige Arbeitszeiten. Lebte der Schäfer früher vor allem von Fleisch- und Wollproduktion, hat er heute vor allem jede Menge Papierkram zu erledigen, denn die neuen Haupteinnahmequellen sind Subventionen für die Landschaftspflege. Auch der Beruf des Imkers hat sich im Lauf der Zeit sehr verändert. Ähnlich wie der Schäfer ist auch der Mensch als Honigjäger schon in der Steinzeit vor 8-12.000 Jahren belegt. In unseren Breiten begründete im Mittelalter die Waldbienenzucht mit den in alten Nadelholzbäumen künstlich angelegten Höhlen das Zeidlerwesen. Organisiert in reichsunmittelbar privilegierten Zünften lieferten die Zeidler damals den kostbaren Honig und Bienenwachs für Kerzen in den wachsenden Städten, in Burgen, Kirchen und Klöstern. Erfindungen im 18. und 19. Jahrhundert wie die Honigschleuder erleichterten die Gewinnung des Honigs. Doch mit dem Anbau von Rübenzucker und der Produktion von Kunstwachsen im 20. Jahrhundert war der wirtschaftliche Niedergang der Imkerei langfristig nicht aufzuhalten. Allerdings entdeckten inzwischen Bienenforscher, wie groß die Bestäubungsleistung der Bienen ist. Heute betreiben in Deutschland mehr als 87.000 Imker Bienenzucht und Honigpflege. Die meisten von ihnen als Hobby oder Nebenerwerb. Aus Liebe zur Natur, zum Tier, dem "Bien", wie die Imker das Bienenvolk nennen.

Redaktion: Thomas Morawetz
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