Bayern 2

     

radioWissen Krisen der Wahrheit

unscharfe Wahrnehmung | Bild: colourbox.com

Donnerstag, 05.01.2017
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Unsere Wahrnehmung
Zwischen Wahrheit und Irrtum

Gefälligkeit und Betrug in der Wissenschaft
Von wegen objektiv …

Das Kalenderblatt
5.1.1673
Der Arzt und Schausteller Charles Bernovin stürzt sich zu Tode
Von Simon Demmelhuber

Als Podcast verfügbar

Unsere Wahrnehmung - Zwischen Wahrheit und Irrtum
Autor: Michael Reitz / Regie: Irene Schuck
Für den Philosophen Immanuel Kant war die objektive und zweifelsfreie Erkenntnis eines Gegenstands nicht möglich. Unsere Wahrnehmung sei eine Leistung unserer Sinnesorgane und somit Irrtümern unterworfen, objektiv könne sie nie sein. Doch wie kommen dann wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Entscheidungen zustande, wie meistern wir unseren Alltag, der doch zum großen Teil auf der Unterscheidung zwischen richtiger und falscher Wahrnehmung beruht? Denn das wir uns erheblich in Menschen, Dingen und Erscheinungen täuschen können, erleben wir tagtäglich - individuell und kollektiv. Kann es sein, dass Wahrnehmung eine zweckmäßige Vermutung ist, mit der solange sich leben lässt, bis sie von einer anderen abgelöst wird? Das behauptete Anfang des 20sten Jahrhunderts Hans Vaihinger in seiner 'Philosophie des Als-Ob'. Oder sind Wahrnehmung und Wirklichkeit aktive Konstruktionen, Arbeitshypothesen, Umleitungen auf unserer hirnphysiologischen Autobahn - wie die geisteswissenschaftliche Strömung des Konstruktivismus und Teile der modernen Psychiatrie behaupten? Der Beitrag beschreibt einige moderne Wahrnehmungstheorien und zeigt Beispiele aus der Praxis.

Gefälligkeit und Betrug in der Wissenschaft - Von wegen objektiv…
Autorin und Regie: Gabriele Knetsch
Sie soll unbestechlich sein. Objektiv. Transparent. Das alles sind Erwartungen an die Wissenschaft. Aber nicht nur die immer wiederkehrenden Plagiatsfälle lassen den Verdacht aufkommen, dass es eine große Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit gibt. Wie berechtigt ist dieser Verdacht? Wer kontrolliert die Wissenschaft überhaupt? Und wie sinnvoll sind diese Kontrollen? Der Wissenschaftssoziologe Martin Reinhard untersucht in seiner Studie "Beschämte Wissenschaft" die Qualität der Forschung und versucht, derartige Fragen zu beantworten. Sicher ist: Abhängigkeiten und Gefälligkeiten prägen den Wissenschaftsbetrieb ebenso wie Überforderung und Zeitmangel. Welche Gegenmaßnahmen und Kontrollmechanismen gibt es?

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Nicole Ruchlak

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