Bayern 2

     

radioWissen Liebe als Essenz des Glaubens

Hindu-Gott Vishnu als Wandrelief | Bild: colourbox.com

Mittwoch, 11.01.2017
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der indische Bhakti-Glaube
Wenn Gottesliebe selig macht

Zen und die christliche Mystik
Die Welle ist das Meer

Das Kalenderblatt
11.1.1918
Edward A. Murphy geboren, "Gesetzgeber"
Von Herbert Becker

Als Podcast verfügbar

Der indische Bhakti-Glaube - Wenn Gottesliebe selig macht
Autorin und Regie: Bettina Weiz
Wer das Seelenheil erlangen will, muss ständig Gutes tun und Rituale vollführen oder viel lernen, was nur einer gesellschaftlichen Elite möglich ist. Diese Meinung war der schriftlichen Überlieferung zufolge im Alten Indien weit verbreitet. Aber etwa seit dem siebten Jahrhundert wurde eine andere Sicht der Dinge populär, und das ist sie noch heute: Auch Liebe kann selig machen. Je brennender und hingebungsvoller sie ist, desto besser. Gemeint ist die Liebe oder Hingabe ('bhakti') zur Göttin oder zu den Göttern Vishnu oder Shiva, die bis zur Verzückung geht. Dieser Weg steht Reichen wie Armen offen, Männern wie Frauen und mitunter sogar Anhängern anderer Religionen.

Zen und die christliche Mystik - Die Welle ist das Meer
Autorin: Gerda Kuhn / Regie: Irene Schuck
In den vergangenen Jahrzehnten hat der Zen-Buddhismus zunehmend auch im Westen Anhänger gefunden. Viele Christen, die in ihrer Kirche meditative Elemente vermissten, fühlten sich von den Zen-Praktiken angesprochen. Seit der Jesuitenpater Lassalle in Japan ZEN als Meditationsform entdeckte, die auch Christen viel zu bieten hat, wurden in Deutschland eine ganze Reihe von christlichen Ordensleuten und Priester zum Zen-Lehrer ausgebildet. Umgekehrt fühlen sich Zen-Mönche in Japan auch von christlichen Mystikern wie Meister Ekkehard inspiriert. Beide spirituelle Welten scheinen sich gegenseitig zu befruchten. Der Benediktinermönch Willigis Jäger, selbst Zen-Meister, hat sogar eine Vision der westöstlichen Spiritualität entwickelt, die vermeintliche Widersprüche zwischen Christentum und Buddhismus auflöst. Seine Überzeugung: "Die Essenz aller Religionen ist in ihren mystischen Erfahrungen zu finden." Dieser mystische Weg führt aus der Versenkung zurück in die Welt und in die Weltverantwortung. Er führt in die Aktion, ins Handeln und zum Mitmenschen und ist Grundlage einer Ethik der Liebe, die im anderen Menschen sich selbst erkennt.

Redaktion: Bernhard Kastner

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