Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Gesellschaftszwang

Bauern protestieren mit Haberfeldtreiben gegen Agrarpolitik | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 30.01.2017
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Der bairische Brauch des Haberfeldtreibens
"Schick's aussa, d'Hur"

Die Zwanglose Gesellschaft München
Prominente in einem Herrenclub

Das Kalenderblatt
30.1.1929
La Goulue stirbt
Von Prisca Straub

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Der bairische Brauch des Haberfeldtreibens - "Schick's aussa, d'Hur"
Autor: Herbert Becker / Regie: Eva Demmelhuber
Zwischen 1700 und 1900 gab es im bayerischen Oberland den Brauch des Haberfeldtreibens: Gruppen von jungen Männern zogen vermummt oder mit geschwärzten Gesichtern vor das Haus eines oder einer Beklagten und trugen in Versform ihm oder ihr zur Last gelegte Vergehen vor. Nicht selten kam es einem Rufmord gleich, wenn jemandem "das Haberfeld getrieben" wurde.
Mit der wachsenden Popularität der Treiben und zunehmenden Teilnehmerzahlen waren nicht mehr nur Personen, die (angeblich) gegen geltende Moralvorstellungen verstoßen hatten Zielscheiben des Rügebrauchs, sondern immer häufiger auch staatliche und geistliche Würdenträger. Das war ein Grund für die Obrigkeiten, die Treiben zu verbieten, die ohnehin mehr und mehr zu Spektakeln verkamen, bei denen getrunken, geschossen und gerauft wurde. In Anknüpfung an den Brauch bedienten sich in jüngerer Zeit gelegentlich Flughafengegner, Demonstranten gegen die Genmanipulation etc. bei ihren Protesten der Form des Haberfeldtreibens. Ein Aufleben des alten Brauches bedeutet das jedoch nicht.

Die Zwanglose Gesellschaft München - Prominente in einem Herrenclub
Autor und Regie: Martin Trauner
Die einzige Bedingung, um diesem exklusiven Verein anzugehören: eine künstlerische Ader musste man haben. Oder dichterisches Talent. Und man musste Mann sein. Schon stand einer Aufnahme in Münchens exklusivem Herrenclub eigentlich nichts mehr im Wege. Und so trafen sie sich, die Münchner Geistesgrößen, seit 1837 einmal wöchentlich in diversen heimischen Wirtschaften bei Wein und Zigarre. Die Gästeliste liest sich wie ein Bayerisches Who is Who des 19. Jahrhunderts: Vom "Kasperlgraf" Franz von Pocci über den Dichter Franz von Kobell bis hin zum Chemiker Justus von Liebig. Sie alle gaben sich "Zwanglos", ein jeder war willkommen, ob Nordlicht oder Einheimischer, ob Protestant oder Katholik, nur, und da waren sie sich alle einig: Dem König blieb man treu.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Thomas Morawetz

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