Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Licht und Dunkelheit

All mit Sternen und Mondsichel | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 07.05.2020
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Lichtverschmutzung
Tödliche Helligkeit

Das dunkle Zeitalter des Kosmos
Bevor das Weltall leuchtete

Das Kalenderblatt
7.5.1934
Taucher findet die "Perle Allahs"
Von Christiane Neukirch
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Lichtverschmutzung - Tödliche Helligkeit
Autorin: Daniela Remus / Regie: Axel Wostry
Straßenlaternen, beleuchtete Kirchtürme, Autoscheinwerfer und Leuchtreklame: In Europa und den USA leben rund 99% der Bevölkerung unter einem unnatürlich hellen Nachthimmel. Das Kunstlicht in den Städten, aber auch auf dem Land, breitet sich immer weiter aus, und hat gravierende Folgen. Studien zeigen, dass die unnatürlichen Lichtquellen beim Menschen zu Schlafstörungen, Stress und sogar Krebserkrankungen führen können. Insekten sterben in großer Anzahl, weil sie von den künstlichen Lichtquellen angezogen werden, dort verbrennen oder vor Erschöpfung sterben. Der anhaltende Eingriff in den Tag-Nacht-Zyklus beeinträchtigt darüber hinaus auch Mikroorganismen und Pflanzen und raubt nachtaktiven Tieren ihren Lebensraum. Inzwischen gibt es sogenannte „Nachtretter”, die in abgelegenen, dunklen Gebieten Sternenpark einrichten, damit Städter den Sternenhimmel sehen können. Und ein nordfriesisches Dorf schaltet inzwischen die Straßenbeleuchtung nur noch auf Knopfdruck ein. Langsam kommt die „Lichtverschmutzung“ in der Bevölkerung an, für die Wissenschaft ist sie schon lange ein wichtiges Thema.

Das dunkle Zeitalter des Kosmos - Bevor das Weltall leuchtete
Autor und Regie: Florian Hildebrand
Die Vereinten Nationen haben 2015 zum Internationalen Jahr des Lichts ausgerufen. Das war fällig, schließlich stünden wir ohne Licht ziemlich im Finsteren. Und die Astronomen auch. Die haben heute so phantastische Teleskope, dass sie schon das Licht vom Rand des Universums auffangen. Jedenfalls fast, denn ganz an den Anfang des Universums kommen sie nicht. Das verhindert ein kosmisches Rätsel, das den Fachleuten arges Kopfzerbrechen macht. Jedenfalls wird nie eines Menschen Auge wirklich bis dahin zurückschauen, als im Kosmos das erste Licht aufblitzte. Soweit die enttäuschende Zukunft der Astronomen. Trotz all ihrer wunderbaren Riesengeräte, mit denen sie sogar unsichtbare Planeten in Lichtjahren Entfernung aufspüren. Auch sonst sehen sich die professionellen Lichtgestalten heute vor fundamentalen Grenzen. Inzwischen ist ihnen z.B. prekärerweise das Licht aufgegangen, dass sich bei weitem nicht der ganze Kosmos bemerkbar macht. Ja, es ist davon sogar nur ein exotischer Bruchteil, der Licht und andere Strahlung abgibt. Ganz praktisch kämpfen sie aber auch damit, dass ihnen die planetare Lichtverschmutzung die Sicht aufs Universum verstellt. Nachdrücklich fordern sie also „mehr Licht“, aber bitte von der anderen Seite.

Moderation: Yvonne Maier
Redaktion: Nicole Ruchlak

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