Hörspiel "Bilder deiner großen Liebe" von Wolfgang Herrndorf
Samstag, 11.07.2020
15:05
bis 16:30 Uhr
BAYERN 2
Bilder deiner großen Liebe
Von Wolfgang Herrndorf
Mit Enea Boschen, Butz Buse, Ben Cervilla Fischer, Michele Cuciuffo, Martin Feifel, Walter Hess, Michael Kranz, Karin Schumacher, Sandra Schwittau, Lavinia Thelen Nowak und Anton Winstel
Komposition: Luke Howard
Regie: Sebastian Stern
BR 2019
Als Podcast verfügbar im Hörspiel Pool
"Verrückt sein heißt ja auch nur, dass man verrückt ist, und nicht bescheuert. Weil das viele Leute denken, dass die superkomplett bescheuert sind, die Verrückten, nur weil sie komisch rumlaufen und schreien und auf den Gehweg kacken und was nicht alles. Und das ist ja auch so. Aber so fühlt es sich nicht an, jedenfalls nicht von innen, jedenfalls nicht immer." (Isa aus "Bilder deiner großen Liebe")
Isa kennen wir aus Herrndorfs Erfolgsroman "Tschick". Darin trifft das Mädchen auf die beiden jugendlichen Ausreißer Maik und Tschick und begleitet sie auf ihrer Reise mit einem gestohlenen Lada bis Prag. Wolfgang Herrndorf wollte dazu eine Fortsetzung schreiben, verwarf den Plan zunächst wieder, wollte ihn dann aber doch noch umsetzen. "Bilder deiner großen Liebe" ist weniger Fortsetzung als vielmehr Vorgeschichte zu "Tschick". Darin wird Isas Leben erzählt, aus ihrer Sicht.
Das Mädchen bricht aus einer Anstalt aus und beginnt ihre eigene Reise. Sie wandert an der Autobahn entlang, trifft auf viele verschiedene - unterschiedlich nette oder seltsame - Menschen und schließlich dann auf die zwei Jungen Maik und Tschick.
Bis zu seinem Tod arbeitete Wolfgang Herrndorf an dem Manuskript und willigte in dessen Veröffentlichung ein. Auch den Titel des Buches legte er noch selbst fest. "Bilder deiner großen Liebe" ist 2014 erschienen, posthum. Der Roman bleibt ein Fragment, der Eindringlichkeit der Erzählung tut das aber keinen Abbruch.
Wolfgang Herrndorf (1965-2013), Schriftsteller, Maler und Illustrator. Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Arbeit als Autor und Illustrator für verschiedene Zeitschriften. 2010 Diagnose eines Gehirntumors. Dokumentation des Lebens mit der Krankheit auf dem Blog "Arbeit und Struktur" (2013 posthum in Buchform veröffentlicht). Selbstmord am 26. August 2013 in Berlin. Romane u.a. "In Plüschgewittern" (2002), "Tschick" (2010), "Sand" (2011). Weitere Hörspieladaption "Tschick" (NDR 2011).