Bayern 2

     

Hörspiel hör!spiel!art.mix: "True Stories" von Sophie Calle/Ulrike Haage

Porträt Friedericke Mayröcker | Bild: picture alliance/Dieter Roosen

Freitag, 11.06.2021
21:05 bis 22:30 Uhr

BAYERN 2

True Stories
Von Sophie Calle/Ulrike Haage
Mit Francoise Cactus, Birte Schnöink und Damian Rebgetz
Komposition und Regie: Ulrike Haage
BR 2019
Als Podcast verfügbar im Hörspiel Pool

Anschließend:
Anlässlich des Todes von Friederike Mayröcker am 4. Juni 2021:
mein Herz mein Zimmer mein Name
Von und mit Friederike Mayröcker
BR 1993
Als Podcast verfügbar im Hörspiel Pool

Sie ist eine Meisterin im Auflösen der Grenzen zwischen Realität und Fiktion. Sophie Calle, weltweit eine der wichtigsten zeitgenössischen Konzeptkünstlerinnen, kennt kein Tabu, das dem Spiel Einhalt gebieten würde, solange dieses nur zum Kunstwerk wird. Calle beobachtet und sammelt Daten, Spuren, Lebenslagen und gibt die Ergebnisse in tagebuchartigen Texten wieder, ergänzt durch Fotografien. Ulrike Haage setzt in ihrem Hörspiel einige ihrer äußerst pointierten Erzählungen aus True Stories einer akustischen Befragung aus. "Dieses Hörspiel ist ein Versuch mit offenem Ausgang. Ich mische mich musikalisch dazu." (Ulrike Haage)

Sophie Calle, geb. 1953, französische Konzeptkünstlerin.

Ulrike Haage, geb. 1957, Musikerin, Komponistin, Hörspielmacherin. Weitere BR-Hörspiele u.a. ding fest machen − nach Aufzeichnungen von Louise Bourgeois (2003), Pikdame. Aus Pamphleten Nancy Cunards (2006), alles, aber anders − 12 Miniaturen über Eva Hesse (2008), Die Stille hinter den Worten (2008).

Anschließend:
mein Herz mein Zimmer mein Name
Von und mit Friederike Mayröcker
BR 1993

In Friederike Mayröckers über mehr als 330 Seiten ohne Zeichensetzung und Absätze fortströmendem Text "mein Herz mein Zimmer mein Name" geht es um den Monolog, die Selbstaussprache einer Frau, einer alternden Schriftstellerin, die mit einer jüngeren Frau und einem älteren Mann (Schriftsteller auch er) in einer nicht ganz unproblematischen "menage à trois" zusammenlebt. Das Buch ist Liebesgeschichte und Kindheitsgeschichte, vor allem aber eine Erzählung über Literatur. Eine "Leib- und Schreibgeschichte", wie Friederike Mayröcker selbst ihr Prosagedicht nennt.

Friederike Mayröcker (1924-2021), freie Schriftstellerin. Sie erhielt zahlreiche Literaturpreise: Hörspielpreis der Kriegsblinden (1968, mit Ernst Jandl), Preis der Stadt Wien (1976), Georg Trakl-Preis (1977), großer Österreichischer Staatspreis (1982), Literaturpreis des Südwestfunks Baden-Baden (1985) und andere.