Bayern 2

     

BR Franken Concerto bavarese Zum 115. Geburtstag von Kerstin Thieme

Nacht auf heute, 03.07.2024
00:10 bis 02:00 Uhr

BAYERN 2

Kerstin Thieme: Violinkonzert (Wilhelm Walz, Violine; Nürnberger Symphoniker: Hikotaro Yazaki); Divertimento Nr. 2 (Vivienne Keilhack, Dirk Keilhack, Klavier); "Psalm 90" (Gabriele Schmid, Sopran; Renate Kaschmieder, Alt; Thomas Wittig, Bass; Bachchor St. Lorenz; Nürnberger Symphoniker: Matthias Ank); Sonate Nr. 1 (Hertha Buren-Kübler, Klavier); "Rapsodia festiva" (Norbert Nagel, Saxofon; Dorian Keilhack, Klavier; Nürnberger Symphoniker: Thomas Gabrisch)

Vor 115 Jahren, am 23. Juni 1909, wurde die lange Zeit in Nürnberg wirkende Komponistin Kerstin Thieme geboren. BR Franken erinnert im Concerto bavarese an ihr breitgefächertes Schaffen, dessen Schwerpunkt auf der geistlichen Vokalmusik liegt, das aber auch Kammermusik und preisgekrönte Orchesterwerke umfasst.
Geboren in dem erzgebirgischen Ort Niederschlema als Karl Thieme, entschied die Komponistin nach ihrer Pensionierung 1974, sich offen zu ihrer eigentlichen Identität als Frau zu bekennen.
Ihre musikalische Ausbildung erhielt Kerstin Thieme am berühmten Leipziger Konservatorium, das einst Felix Mendelssohn Bartholdy gegründet hatte. Sie studierte in der Kompositionsklasse des Reger-Schülers Hermann Grabner, zu der damals auch Hugo Distler und der spätere Hollywood-Filmkomponist Miklós Rózsa gehörten. Bereits in den 1930er Jahren wurden Thiemes „Variationen über ein Thema von Hindemith“ im Leipziger Gewandhaus aufgeführt. Während des Zweiten Weltkriegs und der Kriegsgefangenschaft war Thieme zur Pazifistin und überzeugten Demokratin geworden, so dass sie 1948 in den Westen floh. Sie ließ sich in Nürnberg nieder, wo sie zunächst am Meistersinger-Konservatorium unterrichtete, dann von 1960 bis 1974 am Lehrstuhl für Musikpädagogik der Universität Erlangen-Nürnberg.