Bayern 2

     

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Ruslan Amirov  | Bild: BR / Markus Konvalin

heute, 30.07.2024
09:05 bis 12:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

9.20 Bayern 2 Radiowissen
Placeboeffekt - Wie wirksam er wirklich ist

9.50 Bayern 2 Kalenderblatt
Basketballerin Lisa Leslie gelingt erster Slum Dunk

10.00 / 11.00 Nachrichten, Wetter, Verkehr

10.10 Entscheidung aus Liebe: Rosemarie Radl hat ihren Mann gepflegt

10.20 KI in der Pflege
Gespräch mit Kathrin Seibert, Uni Bremen

10.30 Demenz bei Haustieren: Wenn der Hund die Orientierung verliert

10.40 Serie "Leben auf der Postkarte": Arbeiten im Regensburger Dom

10.50 Eins zu Eins. Der Talk:
Ausschnitt aus Gespräch mit Romina Tobar, Klavierbaumeisterin

11.10 Nahaufnahme:
Hightech auf der Bahnstrecke - Wird Zugfahren so noch sicherer?

11.40 Cyberattacken auf Fahrzeuge - Was bringen die neuen EU-Regeln?

11.56 Werbung

Moderation: Ruslan Amirov

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Placeboeffekt - Wie wirksam er wirklich ist
Placebos sind Pillen ohne Wirkstoff. Trotzdem helfen sie in vielen Fällen, weil sie unsere innere Apotheke anknipsen - die Selbstheilungskräfte des Menschen. Es funktioniert, eine Weile eine Tablette mit Wirkstoff zu nehmen und später ohne. Der Kick im Gehirn erfolgt trotzdem. Es reicht der Geschmack einer Pille oder der Anblick einer Spritze, um messbare Reaktionen im Körper hervorzurufen. Beispielsweise wird bei Parkinson-Patienten mehr Dopamin ausgeschüttet - der "Botenstoff des Glücks", der auch die Kommunikation zwischen Nervenzellen verbessert und Betroffene beweglicher macht. Bei Schmerzpatienten reagieren Opioid-Rezeptoren auf Placebos, was Beschwerden lindert. Auch bei Depressionen zeigt sich ein Effekt - sogar dann, wenn Betroffene ganz genau wissen, dass sie eine Pille ohne Inhalt schlucken. Den Mechanismus gibt es auch umgekehrt. Er nennt sich dann Noceboeffekt. Ein Beispiel: Kennt jemand die Nebenwirkungen einer Arznei, ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese auftreten, höher als bei Unwissenheit. Umgekehrt gilt: Erklären Ärztinnen und Ärzte die positiven Effekte eines wirkstoffhaltigen Medikaments ausführlich, hilft es umso besser. Forschende rätseln noch, warum wir uns von Placebos und Nocebos überlisten lassen.

Hightech auf der Bahnstrecke - Wird Zugfahren so noch sicherer?
Wer in Deutschland mit der Bahn fährt, der ist sicherer unterwegs als mit dem Bus - und viel sicherer als mit dem Auto: Das Risiko, bei einer Reise tödlich verletzt zu werden, beträgt im Pkw mehr als das Fünfzigfache. Für diese Sicherheit wird einiger Aufwand betrieben. Bevor man z.B. neue Materialien im Gleisbau einsetzt, unterziehen Forschende sie im Prüflabor ausgiebigen Belastungstests. Und schon seit Jahrzehnten sind die Bahnstrecken und die Fahrzeuge mit Systemen ausgerüstet, die einen Zug, der zu schnell unterwegs ist oder an einem Haltsignal vorbeifährt, zwangsweise bremst. Doch dank Digitaltechnik ist heute noch mehr möglich: Sensoren können z.B. melden, ob sich eine Weiche ungewöhnlich schwer stellen lässt - und vielleicht auszufallen droht. Lokführerinnen und Lokführer bekommen auf manchen Strecken bei der Fahrt bereits Unterstützung durch ETCS, das Europäische Zugbeeinflussungssystem. Damit sind sogar autonom fahrende Züge möglich. Doch im Fernverkehr gibt es da noch einige Herausforderungen.

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von Bayern 2 Radiowissen:
http://br.de/s/5AgZ83