Bayern 2 Bayerisches Feuilleton Die Erfindung des Wanderns

Die Erfindung des Wanderns
Der Bergpionier Hermann von Barth
Von Georg Bayerle
BR 2007

Wiederholung am Sonntag, 12.05 Uhr, Bayern 2

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

In der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts strolchten Wilderer und Schmuggler durchs Gebirge. Die besten Kenner von Bayerns unzugänglichen Schluchten und Tälern zwischen Saugasse und Einödsbach waren die Hirten. Und nur der Adel hatte sich schon komfortable Reitwege gebahnt, um hoch zu Ross zwischen Karwendel und Ettal den Fährten des Wilds bis in die Gipfelregion zu folgen. Um das Jahr 1870 verschlug es den jungen Juristen Hermann von Barth nach Berchtesgaden. Der unscharfe Schimmer des Gebirges vor dem Fenster hat ihn weit mehr in Bann gezogen als die tägliche Arbeit und so begann er in jeder freien Minute Wege zu erkunden oder weglos vorzustoßen in die noch weitgehend unerschlossenen Berchtesgadener Alpen. Nachdem er dort jeden Winkel kannte, setzte er seine zum Teil halsbrecherischen Erkundungstouren fort: vom Karwendel übers Lechtal bis in die Allgäuer Alpen. Kühne Alleingänge sind darunter, dazwischen führte er lange Gespräche mit Einheimischen und er wird so zum Neuentdecker der bayerischen Berge. Denn mit seinen Publikationen wird das Bergegehen zum verbreiteten Phänomen und heute noch stoßen die Wanderer auf den Hermann-von-Barth-Gedenkstein im Karwendel, gegen auf Hermann-von-Barth-Wegen oder schlafen auf der gleichnamigen Hütte im Lechtal.

In seiner Sendung "Die Erfindung des Wanderns" folgt Georg Bayerle nicht nur den Spuren dieses Entdeckers, sondern entdeckt die Geschichte des beliebtesten Trendsports der Gegenwart neu. Denn Wandern ist der Trendsport des 21. Jahrhunderts, mit jährlich wachsender Anhängerschaft. Und die bayerischen Regionen sind ganz vorn dabei: In einer Umfrage wurde erst kürzlich das Allgäu zur besten Wanderregion Europas gewählt. Einer der Grundsteinsetzer dafür war Hermann von Barth.

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