Concerto bavarese In memoriam Edith Urbanczyk
Nacht auf
Dienstag, 10.12.2024
00:10
bis 02:00 Uhr
BAYERN 2
Robert Maximilian Helmschrott: "Atmosfera Ovattata I" (Jochen Gärtner, Flöte); Fritz Büchtger: "Abgesang" (Else Stocke, Klavier); Hans Werner Henze: "Ariosi" (Sylvia Reichardt, Violine; Hilde Findeisen, Jürgen von Oppen, Klavier); Gloria Coates: "Kriegstimmen der Frauen" (Reinhold Johannes Buhl, Violoncello; Karl-Hermann Mrongovius, Klavier; Hermann Gschwendtner, Schlagzeug); Herbert Baumann: "Vom Frieden" (András Adorján, Flöte; Gernot Sieber, Klavier); Harald Genzmer: "Kantate 1965" (Kurt Kalmus, Oboe; Gerhard Seitz, Violine; Jean Rieber, Viola; Bernhard Gmelin, Violoncello); Robert Maximilian Helmschrott: "Wann wird unsre Asche reden?" (Jochen Gärtner, Flöte; Rainer Kuchelmeister, Kontrabass; Karl Maureen, Orgel; Hermann Gschwendtner, Vibrafon, Perkussion)
"Grande Dame der Neuen Musik"
Zum Tod der Sopranistin Edith Urbanczyk
Die "Grande Dame der Neuen Musik" nannte man sie einmal im Zuge ihrer CD- Aufnahme von Schönbergs "Pierrot lunaire": die Sopranistin Edith Urbanczyk.
Sie wurde 1932 in Breslau geboren, wuchs in München auf und studierte dort zunächst Violine an der Staatlichen Hochschule für Musik. In Wien folgte dann ein Gesangsstudium bei keinem Geringeren als dem weltberühmten Tenor Julius Patzak. Sie wurde als lyrischer Sopran in Bonn und Gießen engagiert, absolvierte Gastspiele in Bern, Aachen und Berlin, war seit 1968 Dozentin für Gesang am Richard-Strauss-Konservatorium der Stadt München und erhielt 1980 eine Professur an der Universität der Künste Berlin. Zunehmend spezialisierte Edith Urbanczyk sich auf den zeitgenössischen Liedgesang, überzeugte als "Meisterin klarster Diktion, die schwierigste Intervalle mit absolutem Gehör und fundierter Technik beherrscht", wie es im Januar 1977 in der "Augsburger Allgemeinen" hieß. Sie sang viele Uraufführungen von Komponisten wie Hans Zender, Günter Bialas, Harald Genzmer, Wilhelm Killmayer, Alfred Goodman, Herbert Baumann, Walter Steffens, Fritz Büchtger und Robert M. Helmschrott. 1975 verlieh ihr die Landeshauptstadt München den "Förderpreis für Interpretierende Kunst".
Und immer wollte sie mit ihrem Engagement Brücken bauen: von der klassischen Musik zu zeitgenössischen Werken.
Am 21. Juli diesen Jahres ist Edith Urbanczyk knapp 92-jährig gestorben.