Zündfunk Generator Das Feelgood Movie - Ein neues Filmgenre?

Willkommen bei ziemlich besten Freunden. Das Feelgood Movie
Von Markus Metz und Georg Seeßlen
Internet: www.bayern2.de/zuendfunk
Als Podcast verfügbar

Zwischen Blockbuster und Family Entertainment, Action und Arthouse gibt es in unseren Kinos eine Erfolgsformel, die kaum ins Feuilleton gelangt: das Feelgood Movie. Was in der Kritik gewöhnlich als abfälliger Begriff für ein Kino der gepflegten Ausbeutung von Gefühligkeit benutzt wird, ist längst fester Bestandteil der Kinoproduktion. Unter den erfolgreichsten Filmen einer Saison sind Feelgood Movies wie "Willkommen bei den Sch’tis" oder "Ziemlich beste Freunde" in aller Regel prominent vertreten. In einem Feelgood Movie finden Konflikte eine Lösung, erweisen sich Menschen als lernfähig, trotzen die, die von der Gesellschaft schon aufgegeben worden sind, dem Leben noch Liebe und Glück ab.
Unterstützt durch Michaela Krützen, Professorin für Medienwissenschaft an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film, sowie Markus Schroer, Professor für Soziologie an der Philipps-Universität Marburg, fragt der Generator nach den tieferen Bedürfnissen, die da im Kino befriedigt werden, das Leiden der anderen zu betrachten und an der Heilung der Welt Anteil zu haben. Ein Genre soll entdeckt werden, und das heißt immer, gute und schlechte Beispiele zu finden, eine Geschichte zu beschreiben, Konventionen und die Fähigkeit, sie zu unterlaufen. Vielleicht steckt ja auch in Feelgood Movies mehr als nur die Gefühlsmassage, der soziale Voyeurismus, die kinematografische Mitleidsmasche und ein mehr oder weniger billiges Heilsversprechen.