Frieder Simon, Puppenspieler Erweckt den Kasperl immer wieder zu neuem Leben
Seit er ein Bub ist, erweckt Frieder Simon den Kasperl immer wieder zu neuem Leben - unerschrocken, anarchisch und stets für sich selbst kämpfend.
Der anarchische Kasperl in der ehemaligen DDR
Manchmal muss er sein Publikum erst wieder zum Mitmachen anstacheln. "Wenn hier jetzt Kinder wären, dann würden sie mich warnen", lässt er seinen Kasperl sagen, als sich in seinem Rücken das Krokodil anschleicht. Und prompt kommt das "Achtung" aus vielen Kehlen. Denn der Kasperl ist nicht totzukriegen, ist und bleibt die kindlich-anarchische Identifikationsfigur, auch in Zeiten von Ego-Shooter Games und Spielekonsolen. Und der Mann, der ihm das Leben einhaucht - ein bekennender Traditionalist und Vertreter der alten Schule - ist Frieder Simon. Das Spielen hat er von seinem Vater gelernt, der wiederum hatte in der französischen Kriegsgefangenschaft angefangen, mit den Handpuppen Langeweile und Frustration zu bekämpfen. Als Vater und Sohn später miteinander spielen, versuchen sie sich gegenseitig mit Pointen zu überraschen.
Puppenspielen vor und nach dem Fall der Mauer
In "Eins zu Eins. der Talk" erzählt Frieder Simon aber nicht nur vom Puppenspielen, sondern auch, was er seit dem Fall der Mauer erlebt hat. Zum Beispiel, dass es in der DDR die Kunst war, das Notwendige zu besorgen, während heute die Kunst darin besteht, das Überflüssige wegzulassen.