Sich dem Atem zuzuwenden bedeutet, sich dem Leben zuzuwenden. Mit jedem bewussten Atemzug wirst du spüren, dass du präsenter in deinem Körper bist. Diese Präsenz lässt sich vertiefen, wenn du die wichtigsten Atemräume nutzt: die Nase, den Rachen, den Brustraum und den Bauchraum. Die Nase ist deine direkte Verbindung zum Gehirn. Trittst du bewusst mit ihr in Beziehung, kannst du einen besseren Riecher für das bekommen, was dir guttut und was nicht. Für unsere Vorfahren, die frühesten Menschen, war der Riechsinn für das Überleben notwendig. Aber auch heute werden viele Vorlieben noch bewusst über die Nase gesteuert. Zum Beispiel ob du einen Menschen riechen kannst oder nicht. Aber auch die anderen drei Atemräume sind von großem Wert. Sie machen es möglich, dass du dich wieder mehr auf deinen Körper einlässt und "nach Hause kommst". Nimm wahr, dass du dich mit der Einatmung öffnest und ausatmend loslässt. Versuche, deinen Atem dabei nicht zu verändern. Lass ihn geschehen. Beginne damit, den Luftstrom in der Nasenöffnung zu erfahren. Spürst du, wie die kühle Luft in die Nase einströmt und wärmere Luft die Nase wieder verlässt? Kannst du den Strom der Atmung erfahren?

Entnommen aus: Doris Iding "Alles was ist, darf sein. Wie du voller in deine Mitte findest. 55 achtsame Impulse", Lotus Verlag, München 2023