Bei 99 habe ich Schluss gemacht. Mir hat's gereicht. Sie stand nur im Weg rum und machte Arbeit beim Putzen. Ich spreche von meiner Elefantensammlung. (…) Mein Faible für die grauen Riesen sprach sich im Freundeskreis und in der Familie herum. Immer wieder bekam ich fortan Elefanten geschenkt, in allen Größen und Macharten. Und eh ich mich umsah, war ich unter die Sammler geraten. (…) Kurz vor meinem 50. Geburtstag zog ich die Reißleine - Stopp! (…) Drei Elefanten behielt ich. (…) Der Elefant aus Pappmaschee, den ich gekauft habe, nachdem ich beim indischen Handleser gewesen war. Er steht als Symbol dafür, wie ich die Angst verloren habe, mein Leben zu verändern. Ein kleiner weißer-blauer Porzellanelefant mit erhobenem Rüssel aus Thailand durfte auch bleiben. Als er einmal zu Boden fiel und in mehrere Stücke zerbrach, habe ich ihn liebevoll wieder zusammengeflickt. Er ist mein Symbol für Glück - ich bin dankbar für das Glück, das ich in meinem Leben erfahren habe. Und der dritte ist ein Glaselefant von Lalique, einer französischen Edelmarke. Er soll mich immer daran erinnern, dass ich mein ganzes erwachsenes Leben lang meinen Lebensunterhalt selbst verdient habe und mir so etwas Schönes leisten konnte. Dieser Elefant steht für hart erarbeiteten Erfolg. Auf die drei schaue ich jeden Tag, wenn ich am Computer sitze, so wie jetzt beim Schreiben. Und ich freue mich über den Anblick. Manchmal ist weniger mehr.

Entnommen aus: Sabine Asgodom "70 Aha-Momente zum Glücklichsein. Lebe Selbstbestimmt und wild und weise", Gräfe und Unzer Verlag, München 2023