Ein Leben in Frieden bedeutet auch ein Leben in Harmonie mit unserer Erde. Es ist Teil unserer Doktrin, dass "[es] sich um die gemeinsame und allumfassende Pflicht [handelt], ein gemeinschaftliches Gut zu achten, das für alle bestimmt ist, und zu verhindern, dass man ungestraft von den verschiedenen lebenden oder leblosen Geschöpfen - Naturelemente, Pflanzen, Tiere - rein nach eigenem Gutdünken und entsprechend den eigenen wirtschaftlichen Erfordernissen Gebrauch machen kann". Die Auswirkungen dieser ständigen Angriffe auf unser Gemeinsames Haus sind bereits spürbar; und manche laufen Gefahr, unumkehrbar zu werden, wenn wir nicht sofort handeln. (…) Die Umweltkatastrophe, die wir miterleben, muss uns daran erinnern, dass die Schöpfung kein Besitz ist, über den wir nach Belieben verfügen können. Und erst recht - und es ist wichtig, das immer wieder auf allen fünf Kontinenten zu erklären - ist sie nicht der Besitz nur einiger Weniger; sie ist ein wunderbares Geschenk, das Gott uns gemacht hat, damit wir sie beschützen und sie zum Besten aller leben, immer voller Respekt und Dankbarkeit. Sie zu verteidigen, ist nicht nur eine Frage des Umweltschutzes, sondern ein moralischer Imperativ.

Entnommen aus: Papst Franziskus "Ich bitte im Namen Gottes. 10 Gebote für eine hoffnungsfrohe Zukunft", Kösel Verlag, München 2022