Bas Kast Gedanken zum Tag
Weshalb wir in der Natur seelisch aufatmen, rührt ja auch daher, dass wir beim Anblick des Atlantiks oder auf einer Bergspitze inmitten der Alpen mit unserem ganzen Organismus spüren, dass wir »nur« ein winziger Teil von etwas unfassbar Großem sind.
30. September
Montag, 30. September 2024
Weshalb wir in der Natur seelisch aufatmen, rührt ja auch daher, dass wir beim Anblick des Atlantiks oder auf einer Bergspitze inmitten der Alpen mit unserem ganzen Organismus spüren, dass wir »nur« ein winziger Teil von etwas unfassbar Großem sind.
Unsere Probleme werden in Relation gerückt, unsere Sorgen abgeschwächt. Unter einem Sternenhimmel gerät man typischerweise weniger in ein gedankliches Wiederkäuen, eher in ein philosophisches Staunen und Reflektieren. Unser Tunnelblick weitet sich. Das Ego mit seinen Problemchen und Kränkungen schrumpft. Angesichts des unermesslichen Kosmos, der uns umgibt, fühlt sich unser Ich weniger gewichtig, weniger schwer an, und es kann sogar sein, dass diese nagende Stimme in unserem Kopf, die uns normalerweise ständig nervt, für einen Moment verstummt vor lauter Ehrfurcht: Es ist, als würde es uns mental den Atem verschlagen, und das hat etwas Entlastendes.
Entnommen aus: Bas Kast „Kompass für die Seele. Das Fazit neuster Studien zu Resilienz und innerer Stärke“, C. Bertelsmann Verlag, München 2023