Jörg Bernardy Gedanken zum Tag
Es ist nicht so, dass Duschen per se unsere Kreativität fördert, aber wir sind kreativer, wenn wir unsere Gedanken ab und an mal schweifen lassen.
09. November
Samstag, 09. November 2024
Es ist nicht so, dass Duschen per se unsere Kreativität fördert, aber wir sind kreativer, wenn wir unsere Gedanken ab und an mal schweifen lassen. Dies legt auch eine Studie nahe, die 2022 in der Fachzeitschrift "Psychology of Aesthetics, Creativity, and the Arts" veröffentlicht wurde. Die These: Wir gelangen leichter zu einer kreativen Lösung, wenn wir unsere Gedanken wandern lassen und mit "geistlosen" Aufgaben beschäftigt sind. Die Forschenden sprechen in ihrer Studie auch von produktivem Gedankenschweifen, das uns zu kreativen und originellen Ideen verhelfen kann. Indem wir uns ablenken, zum Beispiel mit Duschen, Gartenarbeit oder einem Spaziergang, lassen wir unser Unbewusstes für uns arbeiten und schaffen Raum für neue Perspektiven. Unser Wissen und unsere Gedanken können sich setzen und sich im Hintergrund neu zusammenbauen. Neue Vernetzungen im Gehirn ermöglichen neue Impulse und Ideen. Der Physiker und Astronom Isaac Newton erkannte das Gesetz der Schwerkraft angeblich, als er einen Apfel vom Baum fallen sah. Warum fallen Äpfel immer senkrecht zu Boden, warum nicht seitwärts oder aufwärts, warum immer Richtung Erdmittelpunkt? - Möglicherweise zieht die Erde den Apfel an. Dieser Geistesblitz überfiel Newton nicht nur, weil er so intensiv grübelte, sondern während er im Garten saß und seine Gedanken schweifen ließ.
Entnommen aus: Dr. Jörg Bernardy "Über die Kraft der Einfachheit in turbulenten Zeiten. 22 philosophische Zeiten", Gräfe und Unzer Verlag, München 2024