Robert Betz Gedanken zum Tag
Wir machen gern und schnell unsere Mitmenschen, für unseren Ärger, unsere Wut, Scham- und Schuldgefühle verantwortlich.
15. November
Freitag, 15. November 2024
Wir machen gern und schnell unsere Mitmenschen, für unseren Ärger, unsere Wut, Scham- und Schuldgefühle verantwortlich. Auf den ersten Blick scheint es auch so, dass unser Partner, unser Kind, Kollege, oder Chef unsere unangenehmen Gefühle verursachen. Aber das ist nicht die Wahrheit. Sie lösen nur die Gefühle in uns aus und holen sie hoch, die wir schon als Kind durch unsere Gedanken erschaffen und danach gut verdrängt haben. Es sind unsere eigenen Gedanken über uns, unseren Wert, unser Frau- oder Mann-Sein, unsere Eigenschaften und Verhaltensweisen, die uns hinunterziehen, bedrücken und missmutig werden lassen. Jeder einzelne Gedanke, von dem wir überzeugt sind, dass er wahr ist, erschafft in uns eine Emotion - eine angenehme oder eine unangenehme. Da niemand uns diesen Zusammenhang erklärt hat, kümmern wir uns nicht besonders um unsere Gedanken. Wir denken unbewusst und merken nicht, was wir damit in uns und unserem Leben anrichten. (…) Ein paar Beispiele: Falls du denkst "Ich bin nicht liebenswert" oder "Ich bin doch nichts Besonderes", erzeugt das in dir Trauer, Kleinheit und Scham. (…) Alles, was du heute über dich, deine Eigenschaften und deinen Wert denkst, sorgt dafür, wie du dich in deiner Haut fühlst. (…) Du hast die Freiheit, neu über dich zu denken, das heißt, dich für neue Gedanken über dich und deinen Wert zu öffnen - auch wenn dein Verstand noch hartnäckig an seinen alten, abwertenden Gedanken festhält.
Entnommen aus: Robert Betz "Dein Weg zur Selbstliebe. Mit Mut zur Veränderung deine Wahrheit leben", Gräfe und Unzer Verlag, München 2016