Bayern 2 - Gedanken zum Tag


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Susanne Breit-Keßler Gedanken zur Adventszeit

Ich liebe Weihnachtskarten, die mit der Post kommen.

Stand: 09.12.2024 00:01 Uhr

Gedanken zur Adventszeit | Bild: BR

09 Dezember

Montag, 09. Dezember 2024

Ich liebe Weihnachtskarten, die mit der Post kommen. Nichts gegen Mails und ihre festlichen Anhänge. Auch eine Kurznachricht kann in wenigen Worten, verbunden mit einem passenden Bild, gute Stimmung erzeugen. Aber so eine gedruckte Weihnachtskarte mit handschriftlichen Grüßen ist doch einfach unvergleichlich. Die erste Weihnachtskarte soll 1843 in England gedruckt worden sein. Der Londoner Staatsbeamte Henry Cole hat sie bei einem bekannten Künstler in Auftrag gegeben - angeblich, um sich die Arbeit handschriftlicher Briefe an Weihnachten zu sparen. Die Karte zeigt, inspiriert von einem Altarbild, eine feiernde Familie, umrahmt von Weinreben und Zweigen. Henry Cole hat 1000 Stück drucken lassen und viele davon verkauft. Ein paar Jahrzehnte später legte man in den USA mit Weihnachtskarten los - angeregt durch einen deutschen Auswanderer namens Louis Prang. Er konnte gleich fünf Millionen Stück verkaufen. Bei uns wurden die Weihnachtskarte erst nach dem 1. Weltkrieg üblich. Ich freue mich über jede einzelne Karte, die ich bekomme - und hebe sie mindestens ein Jahr lang auf. Gern schaue ich an, was andere an Motiven ausgesucht oder sogar entworfen haben - welche guten Worte sie mitgeben möchten zum Fest. Heute ist der 9. Dezember. Zeit genug, um selbst noch liebe Wünsche auf den Weg zu bringen. Die Post wird das schon schaffen.

Susanne Breit-Keßler / unveröffentlichter Text


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