Susanne Breit-Keßler Gedanken zur Adventszeit
Freitag, der 13.
13. Dezember
Freitag, 13. Dezember 2024
Huhu - heute ist Freitag, der 13.. Denen, die sich fürchten, halte ich entgegen, dass es an diesem Tag statistisch nicht mehr Unfälle gibt - und wenn, dann nur, weil manche so ängstlich sind. In Griechenland kommen auch dauernd schwarze Katzen, von links, ohne dass was passiert. Unsere Welt ist von Ökonomie und Technik bestimmt. Der Wunsch nach Symbolik wächst - dann schneidet man halt Haare bei zunehmendem Mond. Schon in der Bibel haben Dinge eine Vorbedeutung - die linke Seite etwa, auf die Gott beim Weltgericht die Bösen stellt. Selbst Luther soll öfter mit dem nackten Allerwertesten im Bett gelegen sein, um so den Teufel zu vertreiben. Also lässige Toleranz gegenüber allzu menschlichem Aberglauben? Ja, wenn man souverän über den kleinen Verzauberungen des Alltags steht. Aberglaube ist dann schädlich, wenn er Angst macht und in die Enge führt, wenn er verunsichert - und man angesichts eines zerbrochenen Spiegels nicht zur Ruhe kommt. Ganz unerträglich ist Aberglaube, wenn er andere ins Visier nimmt: Weil sie auf Grund einer bestimmten Haarfarbe angeblich untreu sind, wegen ihres vermeintlich "bösen" Blickes oder ihrer Fähigkeiten, die sie bedrohlich erscheinen lassen. Im Neuen Testament heißt es: "Der Herr ist der Geist, wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit." So einen Umgang mit Welt und Natur braucht es, um ohne Panik zu leben und andere leben zu lassen. Da kann man ruhig eine Kastanie in der Tasche mit sich herumtragen. Soll gegen Rheuma helfen.
Susanne Breit-Keßler / unveröffentlichter Text