Maria-Anna Immerz Gedanken zur Adventszeit
Zuhause an Weihnachten
21. Dezember
Samstag, 21. Dezember 2024
Heute wird gepackt - es geht bald los in die Weihnachtstage. Wie zu jedem Ferienbeginn. Diesmal nicht nur nach Süden oder in ein Skigebiet, sondern auch in andere Richtungen. Zur Weihnacht geht's nach Hause. "Driving home for Christmas" singt Chris Rea - und beschreibt diese Mischung aus Vorfreude, Anspannung im dichten Verkehr und einem geheimnisvollen Ritual; "mit Tausend Erinnerungen" singt er. Und Iris Berben sagt: "Weihnachten hilft die Unberechenbarkeit des Lebens auszuhalten. Auf irgendetwas muss man sich doch verlassen können." Wie an keinem anderen Fest im Jahr sind viele Menschen ähnlich getaktet. Das gleiche Essen, die gleichen Gerüche, ein Christbaum, die Krippe wie jedes Jahr. Man kommt heim an Weihnachten - mehr noch: Man kommt heim in Weihnachten. Und rührt da an eine Welt, die es auch gibt, mitten in der Welt, von der wir sagen, dass einem nichts geschenkt wird. Von klein auf hat das Christkind aus der anderen Welt in unseren Wohnzimmern etwas "gerichtet". Es gab Geschenke, auch wenn man nicht immer brav war. Zuhause in Weihnachten. In Kontakt mit etwas, was eben auch real ist; in den Schatzkammern menschlicher Sehnsucht, gläubiger Ahnung: Der Lebensbaum grünt. Leben läuft wieder rund. Wie in den Christbaumkugeln spiegelt sich in unserer Welt auch der Himmel. Das Kind in der Krippe bürgt dafür. Wenn wir zur Weihnacht auch da ankommen, wird's richtig gut.
Maria-Anna Immerz / unveröffentlichter Text