Das Jahr geht zu Ende. In den letzten Wochen wurde viel zurückgeschaut: „So war 2024.“ Jahresrückblicke können schnell nerven – will man das wirklich alles noch einmal hören?
Aber das Zurückgehen in der Zeit ist eine wichtige menschliche Fähigkeit. Ein britisches Forscherteam hat eine Gruppe von Versuchspersonen vorwärtsgehen lassen, und ihnen dabei kurze Filme gezeigt. Eine andere Gruppe sollte dagegen rückwärtsgehen und sah kurze Filme rückwärts. Das erstaunliche Ergebnis: Die Personen der Rückwärts-Gruppe hatten nach ihren Übungen ein viel besseres Kurzzeitgedächtnis und konnten Testaufgaben leichter bewältigen.
Neurowissenschaftler empfehlen, rückwärtszugehen, wenn Sie etwas verlegt haben oder die Lösung für ein Problem suchen.
Der Blick zurück macht klug. Der Schatz unserer Erfahrungen wird immer größer, immer wertvoller, und den dürfen wir klug nutzen für die Zukunft. Was haben wir nicht schon alles überstanden, in diesem vergangenen Jahr und den vielen davor. Da sollten wir uns keine Angst oder gar Panik einjagen lassen vor dem Jahr, das vor uns liegt.

Werner Küstenmacher / unveröffentlichter Text