Rudolf Walter Gedanken zum Tag
Man kann nicht ständig genießen. Aber immer wieder. Wer etwas genießt, spürt: Alles stimmt in diesem Moment für mich, Äußeres und Inneres.
21. Januar
Dienstag, 21. Januar 2025
Man kann nicht ständig genießen. Aber immer wieder. Wer etwas genießt, spürt: Alles stimmt in diesem Moment für mich, Äußeres und Inneres. Ich will nichts anderes machen. Kein Ort, wo ich lieber wäre. Schön, dass ich mit diesem Menschen zusammen bin. Genießen heißt auch: sich solcher Situationen bewusst sein, in denen man Ja sagen kann zu sich und der Welt. Also dem zustimmen, was da - und schön und gut – ist. Das meint nicht, sich das Leben schönzureden. Aber eben auch, sich nicht auf das zu fixieren, was gerade nicht so positiv ist oder was fehlt. Sondern das, was jetzt das Gute und Schöne ist, bewusst wahrzunehmen. Und es sich bewusst zu gönnen und Räume dafür zu schaffen. Studien der Psychologinnen Katharina Bernecker und Daniela Becker haben gezeigt, dass die Lebenszufriedenheit steigt, wenn man sich selbst gegenüber wohlwollend ist. Für ein erfolgreiches Leben, so die Forscherinnen, ist es wichtig, die Balance zu finden zwischen den Anforderungen des Alltags, auch notwendiger Selbstkontrolle – und der Fähigkeit, Freude zu erleben. Personen mit geringer Genussfähigkeit sind demnach sogar eher suchtgefährdet. Natürlich: Vieles ist bedrückend. Aber: Auf wie viel kann man sich auch freuen, für wie viel dankbar sein!
Entnommen aus: Rudolf Walter "Genießen – was schön ist und guttut", Hrsg. Rudolf Walter, Herder Verlag, Freiburg 2024