Bayern 2 - Gedanken zum Tag


10

Kitzler / Liepold Gedanken zum Tag

Je weniger man hat, desto freier ist man.

Stand: 17.02.2025

Gedanken zum Tag - Bayern 2 | Bild: BR

17 Februar

Montag, 17. Februar 2025

Je weniger man hat, desto freier ist man. In der Bhagavadgita heißt es: "Wen nicht berührt die Außenwelt ... der findet in sich selbst das Glück." Was aus der Selbstgenügsamkeit eine der wichtigsten Eigenschaften eines gelingenden Lebens macht, ist der Umstand, dass ein glückliches Leben nur im Inneren der eigenen Seele gefunden werden kann, in einer guten Seelenverfassung, die versteht, in den jeweiligen äußeren Lebensumständen, wie immer diese auch sind, sich selbst zu leben, zu entfalten und Erfüllung zu erlangen. Man genügt sich selbst. "Glücklich ist nicht derjenige, den das Volk so nennt, nämlich dem massenhaftes Geld zuströmt", sagt Seneca, "sondern der, der sein ganzes Gut in seinem Innern hat." Das heißt zugleich, dass man es in der eigenen Hand hat, ein glückliches Leben zu führen und dass man unabhängig von äußeren Gütern und vom Zufall der Ereignisse ist. Ob man viel hat oder wenig, ob etwas gelingt oder nicht, welche Stellung man im Unternehmen einnimmt, in der öffentlichen Verwaltung, in der Gesellschaft, ob man Familie und Kinder, wie viele Freunde man hat, was man sich leisten kann oder nicht - das alles hat keine oder doch nur geringe Bedeutung, wenn man sich selbst genügt. Deshalb meinte Epikur, "der größte Reichtum von allem ist die Selbstgenügsamkeit".

Entnommen aus: Albert Kitzler, Jan Liepold "Der Pudel und der Kern. Philosophie für den Alltag und ein gutes Leben", Finanzbuch Verlag, München 2024


10