Bayern 2 - Gedanken zum Tag


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Max Kronawitter Gedanken zur Fastenzeit

Mit einem erstaunlichen Erlebnis hat mich ein Freund zum Lachen gebracht.

Stand: 14.03.2025

Gedanken zur Fastenzeit | Bild: BR

14 März

Freitag, 14. März 2025

Mit einem erstaunlichen Erlebnis hat mich ein Freund zum Lachen gebracht. Er sei auf einer Landstraße hinter einem Motorrad gefahren. Eine rote Ampel am Ortsbeginn ließ beide abbremsen. Sobald das Motorrad zum Stehen kam, fiel es um wie ein Sack Mehl. Reflexartig fuhr mein Freund zur Seite, stieg aus dem Wagen, um dem Verunfallten aufzuhelfen. Zum Glück war ihm nichts passiert. Während beide das Gefährt an den Straßenrand schoben, stammelte der noch sichtlich aufgeregte Mann: "Stellen sie sich vor, zwei Jahre bin ich nun mit Beiwagen gefahren, gestern habe ich ihn abmontiert." Was für eine Geschichte? Zwei Jahre hatte der angebaute Beifahrersitz seine Maschine stabilisiert, nun verlor das Zweirad sein Stehvermögen. Was dem Motorradfahrer widerfahren ist, passiert uns immer wieder. Wir kommen ins Straucheln, fallen um, weil das, was uns eigentlich immer Halt gegeben hat, plötzlich weg ist. Selbst mit Gott machen manche diese Erfahrung. Sie wähnen sich von ihm gehalten, und dann wirft sie eine schreckliche Erkrankung förmlich um. Wie kann, fragen sie enttäuscht, Gott das zulassen? Wer Gott als eine Art Feuerwehrmann sieht, der stets löscht, wenn es brennt, wird oft enttäuscht sein. Unsere Unfälle und Erkrankungen zu verhindern, sieht er offenbar nicht als seinen Job. Und doch machen viele die Erfahrung: Er ist da. Was auch passiert, es ist seine Hand, die Gefallene aufrichtet und dem Gestrauchelten zuflüstert: Du bist nicht allein.

Max Kronawitter / unveröffentlichter Text


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