Bayern 2 - Gedanken zum Tag


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Susanne Breit-Keßler Gedanken zur Pfingstzeit

Rückzugsorte

Stand: 23.05.2024

Gedanken zur Pfingstzeit - Symbolbild | Bild: BR

23 Mai

Donnerstag, 23. Mai 2024

"Rückzugsorte" heißt eine Ausstellung in München. Der Fotograf Felix Krammer hat Menschen zu Plätzen begleitet, an denen sie zu sich selbst finden. Wo sie Kraft sammeln, um weiterzumachen. Man braucht solche Rückzugsorte. Viel Natur sieht man auf den Bildern. Aber auch Werkstätten, Ateliers, eine Küche, Wohnräume, eine Kapelle. Eine Straße mit Motorrad und eine Bühne. Jeder weiß selbst, was ihm, was ihr hilft, zu sich zu kommen. Es gibt prominente Vorbilder. Gott Vater, wie in der Bibel erzählt wird, hat nach sechs Tagen Schöpfung das dringende Bedürfnis nach Ruhe. Er nimmt sich einen freien Tag. Jesus reicht es auch ab und zu. Er schickt manchmal die Menschen weg, die um ihn sind. Er will alleine sein. Fast alleine. Denn er betet. Seine Rückzugsorte sind erfüllt vom Dialog mit Gott. Dazu gehört die Reflexion dessen, was er gesehen, gehört, gefühlt hat. Zu seinem Rückzug gehört die Bitte um Kraft. Ein Mensch braucht Inspiration. Braucht Trost, weil nicht alles so war, wie man es sich erdacht hatte. Es ist Stärke, wenn man sich zurückzieht. Nur so kann man etwas für sich selber und damit für andere tun. Unsere Rückzugsorte sollen uns motivieren, das, was uns begegnet, getrost anzuge-hen auf vertraute Weise oder neu anzupacken. In den Tiefen unserer Seele sammeln wir Kraft und gewinnen an Stärke.

Susanne Breit-Keßler / unveröffentlichter Text


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