Am 5. Februar 1916 eröffnete in Zürich auf Initiative von Hugo Ball das Cabaret Voltaire. Aus den Programmen und Auftrittsformen entwickelte sich in den darauf folgenden Wochen und Monaten der Dadaismus. Die Sendereihe Dada 100 bringt Hörspiele, die auf der Basis von Prosawerken und anderen Texten wichtiger Dada-Akteure im BR produziert wurden.

Zu seinem "kleinen Roman" Flametti notierte Ball nach Abschluss im Mai 1916: "als eine Glosse zum Dadaismus mag er mit diesem verschwinden." Ein Jahr zuvor war der Autor mit Emmy Hennings, seiner späteren Frau, in die Schweiz emigriert. Er arbeitete für das Varieté als Klavierspieler und Texter des 'Flamingo'-Ensembles. Ball greift auf seine eigenen Erlebnisse bis Dezember 1915 zurück, die Welt der Seiltänzer, Gummi- und Schlangenmenschen, der Ausbrecher und Gaukler, aber auch auf seine Beschäftigung mit dem Anarchismus. Hinter der Soubrette Laura und dem Pianisten Meyer verbergen sich Hennings und Ball. Es war ein Rückzug in eine antibürgerliche Welt und zugleich ein Ausbruch aus der Enge einer Gesellschaftsordnung, die sich im Ersten Weltkrieg zugrunde richtete.