St. Vincent Annie Clark
St. Vincent ist eigentlich Annie Clark, und die macht Musik, die gerade allüberall alle lieben. Sie sagt selbst, dass sie beim Songwriting den Sounds hinterherjagt, die in ihrem Kopf herumspringen. Und das macht sie gut!
Annie Clark ist das, was man früher einen Kritikerliebling genannt hätte. Derzeit führt sie die weltweiten Metacharts an: Musikjournalisten haben ihrem neuen Album im Schnitt weltweite 8.7 von 10 Punkten gegeben. Mehr ist selten!
Als Musikerin nennt sich Annie Clark St. Vincent, ihre bisher vier Alben haben sie in die Letterman Show, die Jimmy Fallon Show, ins Metropolitan Museum und in eine gemeinsame Band mit David Byrne von den Talking Heads gebracht. Auf ihrem fünften Album ist die Sängerin und ausgezeichnete Gitarristin vom Ansatz her von The Notwist gar nicht so weit entfernt: bei diesem Album gibt es neben ihrer knorrigen Gitarre auch eine ganze Menge elektronischer Störgeräusche. In einem Zündfunk-Interview beschreibt sie ihren „Past, Present, Future“-Ansatz folgendermaßen:
"Ich versuche immer, den Sounds hinterherzujagen, die in meinem Kopf aufploppen. Es gibt eine ganze Menge Musikgeschichte, die mich beschäftigt und die ich liebe. Schwarze US-amerikanische Musik zum Beispiel, da sprechen wir erst mal von Blues, und ganz offensichtlich stammt die Rockmusik davon ab. Aber mir geht es nicht so sehr darum, dieses Geschichtsbuch, diese Lexika nachzubauen. Ich will die Sounds lieber weiter denken. Es gibt genug Bands, die den Blues 1:1 nachspielen. Die findest du überall. Aber du wirst nicht so viele Orte finden, an denen es um die Abstraktion dieser Stile geht."
Annie Clark
Abstraktion, weirdness, ein eigener Kopf: All das sind nicht unbedingt einfache Voraussetzungen, trotzdem gute Popsongs zu schreiben. Aber so störrisch ihre Sounds oft klingen, manchmal schwebt ihre Stimme fast über den Dingen wie Lana Del Rey. In viereinhalb Minuten tut sich einiges in einem St. Vincent -Song, mehr als bei anderen Künstlern auf einem ganzen Album.
Clark, 1982 in Texas geboren in Texas, ist eine vielgefragte Indie-Dame. Ihr Projekt mit David Byrne, Jahrgang 52 – dem Ex- Talking Head Musiker, war ein Zusammentreffen zweier Indie-Generationen. Die beiden verbindet außerdem ein abgebrochenes Kunststudium. St. Vincent ist im besten Sinn Art-Pop Jahrgang 2014!