Neuerscheinungen der Woche Neue Alben von Marika Hackman, Kali Uchis und Skee Mask
Wir begrüssen das neue Jahr mit den Neuheiten der Woche im kompakten Überblick. Mit Kali Uchis, Marika Hackman, Mittekill, The Vaccines, Skee Mask, Andrés, Mouse on Mars, Klaus Nomi, Aron & The Jeri Jeri Band, Photek und dem Sampler #BringThemHome
MARIKA HACKMAN – Big Sigh
Eine feine, runde Sache: das sechste Album der britischen Multi-Instrumentalistin, die mit Folk begann und viel mit Laura Marling tourte. Hackman, die als Model begann (mit UK-Supermodel Cara Delevingne hatte sie eine Band), veröffentlichte während Corona ein Covers-Album und ist nun in doppelter Funktion zurück: die glänzende, neue Platte hat sie auch mit-produziert. D. h. es geht der Singer-Songwriterin nicht mehr nur um die reine Komposition. Sondern auch ums Klangbild. Die in Brighton lebende Künstlerin, die schon mit Alt-J sang und die 2023 einen Song für die Frauen-Fussball-WM schrieb, nennt „Big Sigh“ ihr „härtestes Album“ (man höre das für ihre Verhältnisse schon rockende Titelstück). Es wird sich sicher wieder in den UK-Album-Charts platzieren – wie die Vorgänger. Marika erklärt die Platte: "Ich habe genug mit den Genres herumgespielt, um irgendwo in der Mitte all meiner bisherigen Arbeiten zu landen. 'Big Sigh' hat viel von meiner ersten Platte, aber ohne die Naivität, die diese Platte so charmant macht, wie eine erwachsene Version dieser Platte, aber mit dem Sinn für klangliche Abenteuer und die Dynamik der beiden folgenden. Ich bin stolz darauf." Ein vielschichtiges Album einer Musikerin, die nun 30 ist – und hier zurückblickt: auf schwierige Beziehungen („Hanging“), Panikattacken („No Caffeine“) und das Sich-neu-verlieben („Slime“). Hackman hat nochmal einen Sprung nach vorn / oben gemacht. (8,0 Punkte)
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Marika Hackman - Hanging (Official Lyric Video)
MAHNE FRAME – I Gave My Legs To A Snake EP
Ein Weirdo-Australier mit seiner ersten Mini-LP für das Label der Berliner Bass-Spezialisten von Modeselektor. Monkeytown Records begrüßen das neue Jahr mit für sie untypischem Sound: kein Club-Wumms, sondern verspulte Electronica von Mahne Frame. „I Gave My Legs to a Snake“ ist die dritte EP des Extrem-Typen, der sich gern mit Wunden ablichten (siehe das zerschundene Gesicht auf dem Cover der Kiss My Ass, Death EP) oder bei lebensgefährlichen Abenteuern in der Natur filmen lässt: im Video zu „Walk Like“ spielt er die Gitarre ohne Sicherung auf einem hohen Felsen und springt dann in die Tiefe: in einen Bergsee der malerischen Blue Mountains – einige Hundert Kilometer im Hinterland von Sydney. Mahne (sprich Mahnay) Bonney, so sein bürgerlicher Name, lebte eine Zeit lang in Tokyo, wo er den Avant-Pop-Performer Kirin J Callinan als Tour-Drummer begleitete. Er erzählt seine Geschichten in zwei- bis Drei-Minütern, verpackt Themen wie Zurückweisung, Wut und Isolation in psychedelische Indietronica – und erinnert z. T. an den unbehaglichen Outsider-Sound eines Dean Blunt. Er selbst nennt es Bush-Pop/Ice-Pop/Rave-Pop. Die EP ist ein Beispiel für modernes Slackertum, das uns beim Hören gut fordert. (7,5 Punkte)
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Mahne Frame - FLAWED
SKEE MASK - C
Münchens Bryan Müller liebt Überraschungs-Releases: so erscheint auch sein neues Album ohne Ankündigung und erstmal nur digital. „C“ ist – wie der Name schon sagt, der dritte Sampler von Skee Mask mit Stücken, die zwischen 2016 und 2020 aufgenommen wurden, jedoch nicht veröffentlicht wurden. Diese Outtakes-Compilation erscheint nicht wie sonst auf Ilian Tape, dem Label der befreundeten Zenker Brüder, sondern via Müllers Bandcamp-Shop. Die elf, meist experimentellen Tracks sind eher ambient gehalten, ab und bollern Breakbeats bzw. Tech-Sounds durch – um am Ende wieder ins Mäandertal zurückzukehren. „One For Vertigo“ beginnt verspielt wie ein früher Track der Glitch-Pioniere Oval – anderes erinnert z. T. leicht an Mouse On Mars. „C“ würde in einem Stapel Neuheiten von Newcomern positiv auffallen, gemessen am eigenen hohen Standard des gefeierten Club-Acts: hier überzeugt uns Skee Mask nur bedingt. (7,0 Punkte)
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Skee Mask - C (Full Album)
ANDRÉS – V
Eine Reihe von Musikern liebt es, zwischen den Jahren, wenn wenig bis gar keine neue Veröffentlichungen aufploppen, ihre Neuheiten rauszubringen. Humberto Hernandez ist so ein Fall: als Dez Andres bzw. Andrés ist er ein zuverlässiger Lieferant in Sachen Detroit-Techno-Funk geworden. Auf seinem fünften Album „V“ schenkt er uns acht Perlen zwischen Disco, Electro und Soul-Funk. Das ebengehörte „Praises“ ist ein House-Hit mit weiblicher Stimme und “Cybermate“ spielt mit einem 80´s-Vocoder-Sample (vielleicht vom Electric Light Orchestra? Wer kann helfen?). Beides kann fast an seinen 2012er Club-Monster „New For U“ anknüpfen. Danach bleibt Andrés eher im Downtempo-Bereich, wo er der Afro-Amerikaner seine Stärken ausspielen kann: es bleibt genug Zeit für soulfulle Grooves aller Art. Und zeigt, was er alles aus Loops rausholen kann – und endet bei einer Jazz-Miniatur. Als nächstes hat Moodymanns Label Remixes vom eben verstorbenen Amp Fiddler angekündigt: Mahogani Records bleibt eine Burg. (8,5 Punkte)
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Andrés - Praises [Mahogani Music]
MOUSE ON MARS - 3D-LS EP
30 Jahre ist es nun her, dass das erste Album von Andi Toma und Jan St. Werner erschien. Kurz vor dem Jubiläums-Jahr 1994 bescheren sie uns eine EP mit fünf Stücken, die zwischen 1999 und 2019 entstanden und die eines gemeinsam haben: sie klingen für die Beiden ziemlich hibbelig, kommen nervöser, körperlicher als sonst daher - passten vermutlich deshalb nicht auf die Alben. So Party-getrieben wie auf „Frontyard Modulation“ klangen Mouse On Mars selten. Die Vocals (bei einem Stück) stammen von Mr Maloke, der Stimme der Berliner Rap-Puppen-Crew Puppetmastaz (der auch schon mit Chilly Gonzales und Mr Oizo rappte). Die digitale Mini-LP erscheint (vorerst nur) via Bandcamp. Die Fans kommentieren das Werk dort: „good old MoM-madness“ oder „because it´s MoMie.“ Vielleicht steht der Titel „3D-LS“ für eine Mischung aus 3D + LSD. Sprich für einen dreidimensionalem Trip? Nur schade, dass Andi Toma nach Weihnachten Corona hatte und nicht beim Unexpected Music Festival in Münchens Roter Sonne auftreten konnte. (7,5 Punkte)
KALI UCHIS - Orquideas
„Orchideen“ heißt das vierte Album der R´n´B/Pop-Sängerin, die in ihrer Heimat USA auch als Schauspielerin bekannt ist - eine Verbeugung vor der sinnlichen Anziehungskraft der kolumbianischen Nationalblume. Damit kehrt Kali zu spanisch-sprachigen Songs zurück. Bekannt wurde sie durch den Song „10%“, für den sie 2021 einen Grammy als „Best Dance Recording“ erhielt – entstanden mit Kaytranada. Karly-Marina Loaiza, so ihr Geburtsname, hat kolumbianisch-amerikanische Eltern, lebte einige Jahre in Südamerika. Zurück in den USA lernte sie Klavier und Saxophon, landete in der Schulband, stellte ein Mixtape zusammen und nahm 2013 einen Song mit Snoop Dogg auf. Längst ist sie ein großer Name, sang für die Gorillaz, Jorja Smith oder Mac Miller. Wir hören Kali bei ihrem Ritt durch diverse südamerikanische Stile: Reggaeton, Dembow, Bolero und Salsa. Als Gäste sind dabei Reggae-Ikone Karol G dabei, der Mexikaner Peso Pluma, Rauw Alejandro aus Puerto Rico und El Alfa & JT (Dominikanische Republik / USA). Eine Platte, auf die die Charts weltweit warten – und modernen spanischen Dance-Pop weiter groß machen wird. (7,0 Punkte)
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Kali Uchis - Te Mata (Official Video)
THE VACCINES – Pick-Up Full Of Pink Carnations
Mit ihrer Debütsingle „Wreckin´ Bar“ lieferten die Briten den ersten tollen Indie-Song der Zehnerjahre. Das Londoner Quartett ist beeinflusst von 50er Rock´n´Roll, 60s Garage, und dem schrammeligen C86-Sound, wie Sänger/Gitarrist Justin Young einmal sagte. Die ersten beiden Platten der Vaccines platzierten sich auch in den deutschen Album-Charts. Mit Kylie Minogue nahmen sie „Farmageddon“ auf – ein Stück für einen „Shaun Das Schaf“- Film. Während des Lockdowns brachten sie eine EP mit Coversongs raus: von QOTSA über Waxahatchee bis Wanda Jackson. Das neue Album ist wieder voller Gitarren-Ohrwürmer. „Another Nightmare“ erinnert vom Refrain an die Pulp-Hymne „Disco 2000“: Stadion-Indie. Leider oft zu dick aufgetragen. Der Albumtitel „Pick-Up Full Of Pink Carnations“ stammt von einem falsch erinnerten Text aus Don McLeans Hit "American Pie" (das Lied mit dem „the day, the music died“-Text): „Obwohl es auf der Platte letztlich darum geht, sich mit diesem Verlust zu versöhnen, ist sie auch voller Dankbarkeit für die Menschen und Orte, die wir einst geliebt haben.“ Sie stellen die Platte in England mit Plattenladenkonzerten vor – hier geht es dann in die Clubs: Hamburg, Berlin, Köln, Zürich – leider nicht in Bayern. (7,0 Punkte)
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The Vaccines - Lunar Eclipse (Official Visualizer)
KLAUS NOMI – Remixes (Volume 2)
Am 24.1. würde er 80 werden: Klaus Nomi ist ein leider fast vergessener, deutscher Avantgarde-Musiker, der die irre Vision hatte, Operngesang mit New Wave zu vermischen. Er hätte vermutlich damit ein Weltstar werden können, wäre der gebürtige Allgäuer nicht schon in den frühen 80ern an AIDS verstorben. Als einer der ersten Pop-Toten. Nomi, als Klaus Sperber in Immenstadt geboren, hatte in der Tat eine extrem auffällige Stimme: er war Countertenor – d. h. er sang hohen, hell, klar. Wie ein Kastrat. Neben seiner Gesangsausbildung in Berlin entdeckte er das schwule Nachtleben und zog in den 70ern nach New York. Da er anfangs nicht vom Singen leben konnte, arbeitete er als Konditor. Und wurde bekannt damit. Auf Youtube gibt es Videos, in denen er im TV-Studio erst leckere Kuchen bäckt und danach mit seiner ganz speziellen Musik, Kostümen und Schminke auftritt. Zu der Zeit wohnte er mit Filmemacher Rosa von Praunheim zusammen, und nannte sich Klaus Nomi – nach Omni, einem Sci-Fi-Magazin. In Interviews heißt es, er wirke wie ein Alien, der vom Himmel fiel. 1978 wurde David Bowie auf ihn aufmerksam: sowohl Gesang als auch Outfit Nomis gefielen ihm. Bowie lud ihn als Background-Sänger seines Auftritts bei Saturday Night Life im Fernsehen ein. Er kopierte Nomis androgynen Bühnen-Look mit der schmalen Hüfte und den betont-breiten, typischen 80er-Schultern. Aus dem Traum einer großen Karriere wurde leider nichts: Nomi konnte noch zwei Alben aufnehmen, erhielt eine Goldene Schallplatte in Frankreich, trat bei Thomas Gottschalk und Eberhard Schoners Klassik-Rock-Nacht in München auf. Da wirkte er schon müde: er trug den HIV-Virus in sich. Nach seinem Tod 1983 erschienen zwei posthume Alben – u. a. seine Space-Oper, die unvollendet blieb und erst von seinen Produzenten 200 fertig gestellt wurde. Ende 2023 nun zwei Remix-Compilations: auf denen z. T. große Namen der elektronischen Musik wie Vince Clarke (Depeche Mode-Gründer), The Hacker (Miss Kittin) oder Arnaud Rebotini die Früh-80er-Synthie-Pop-Arien von Nomi aufmöbeln. DJ Hells Version von Nomis bekanntestem Lied, Cold Song (eine Adaption einer Henry Purcell-Klassik-Komposition), von 2013 ist auch dabei. Hell glaubte damals schon: „Endlich bekommt er die verdiente Aufmerksamkeit, die er zu Lebzeiten nicht erhielt. Seine Mischung aus elektronischer Musik, Rock und Oper ist bis heute visionär und hebt ihn damit in den Pop-Himmel.“ Vorsicht: die meisten anderen Remixe wirken uninspiriert. Wir empfehlen zum Geburtstag Nomis Original Alben von 81/82. (6,5 Punkte)
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The Cold Song (Vladimir Cauchemar Remix)
PHOTEK - Modus Operandi (Re-Issue des D´n´B-Klassikers)
Ein bisschen zu spät zum 25jährigen Jubiläum im Sommer 2022 kommt das Debüt des britischen Drum´n´Bass-Klassikers nochmal raus: Photek aka Rupert Parkes gelang 1997 mit „Modus Operandi“ ein Instant-Klassiker des Genres. Von Anfang an zählte man seine Produktionen als Photek zum „Intelligent D´n´B“ – d. h. nicht pure Bass- und Beats-Forschung, sondern die (oftmals düstere) Stimmung dominierte den Sound des HipHop- und Jazz-Fans. Das Debüt war das erste Album auf Science Records, der Ableger von Virgin war im Prinzip nur für die Maxis und Alben von Photek reserviert (das Sublabel wurde nach dem Millennium eingestellt). Photek remixte Bowie, Björk oder Goldie, wandte sich Techno & House zu, ist inzwischen Grammy nominiert: für seine Arbeiten für Film und Games („Blade“, Need For Speed“, „How to Get Away with Murder“). Da er seit über 20 Jahren kein Album mehr veröffentlichte, könnte hinter dem Re-Release auch das Anzeichen stecken, dass doch mal wieder neues Material ansteht. (9,0 Punkte)
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Photek - Modus Operandi
MITTEKILL – Can You Viel It EP
Friedrich Greiling begleitet uns – bzw. die Berliner - nun schon seit 15 Jahren. Anfangs war Mittekill ein Duo und lief unter Indie/Electro-Pop, sie veröffentlichten sechs Alben – auf Staatsakt, Rookie und Weltgast, einem Essen / Berliner Label, das auch schon andere Einzelgänger wie Namosh und Sedlmeir rausbrachte. Mit einem Song vom letzten Album, mit „Die Leute Aus Dem Internet“ schaffte es Mittekill 2021 auch in unsere Top Traxx. Seit ein paar Jahren beschert Mittekill uns zwischen den Jahren auch eine EP-Serie: Can You Viel It (Wortsport, ookaay). Auf Can You Viel It 4 sind es fünf Instrumentals mit zurückgenommenen Ambient- / Electro-Sounds. Höhepunkt: „ah oh uh ja“, herrlich otherworldy. (7,5 Punkte)
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kritter
ARON & THE JERI JERI BAND – Dama Begga Nibi (I Want To Go Home)
Aron Ottignon ist Neuseeländer, der in Berlin gelandet ist. Er hat schon beim Jazz-Label Blue Note veröffentlicht, mit dem afro-belgischen Star Stromae einen Hit produziert, war mit Woodkid auf Welt-Tour, spielte mit Empire Of The Sun und legt nun sein Lockdown-Album vor. Vor fünf Jahren empfing Aron in seinem Berliner Studio den senegalesischen Musiker Bakane Seck für ein neues Projekt, der schon mit Youssou N´Dour und Baaba Maal aufnahm. Später flog Aron zu ihm nach Dakar – weitere Sessions folgten: dann kam der Lockdown und eine Gruppe afrikanischer Musiker hing plötzlich bei Aron in Berlin fest. Daher auch der Titel „Dama Begga Nibi (I Want To Go Home“). Die Stimmung der Stücke pendelt dementsprechend zwischen Unsicherheit und Zuversicht. Herauskommt eine spannende Mischung traditioneller und hochmoderener west-afrikanischer Stile: zwischen Afro-Funk, Afro-Beat, Elektronik, Jazz und Mbalax – der Soca-Spielart in Gambia. Horizonterweiternd! (7,5 Punkte)
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DAMA BËGGA ÑIBI by Aron & The Jeri Jeri Band |12.01.2024 | Album Teaser
V.A. - Crown Jewels 3 (Big Crown Records)
Wenn das keinen Soul hat: „Things Done Changed“ von der El Michels (Michelle) Affair. Das New Yorker Label hat sich in sieben Jahren zu einer DER Adressen für Funk & Soul entwickelt: kein Wunder – Labelboss ist Leon Michels, bekannt als El Michels Affair, früher Live-Musiker für Sharon Jones & The Dap-Kings, die Menahan Street Band und den Wu-Tang Clan. Michels produzierte die Retro-Souler Charles Bradley und Lee Fields sowie Aloe Blaccs „I Need A Dollar“. Wenn der New Yorkers Multi-Instrumentalist also wieder einen Label-Sampler zusammenstellt, finden sich lauter Hochkaräter auf der Compilation: Bacao Rhythm & Steel Band (die Hamburger Steel Drummer waren sein erstes Signing), Bobby Oroza, Surprise Chef, Lady Wray, The Shacks... Big Crown hat so tolle, soulfulle Artists, dieses Label hat nur Kronjuwelen. Herrliche Zusammenstellung - auch wenn überragende Hits fehlen. (8,0 Punkte)
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Big Crown Records presents Crown Jewels Vol. 3 - Full Album Stream
V. A. - #BringThemHome
„#BringThemHome“ 1 und 2 sind zwei Benefiz-Sampler mit Musik von israelischen DJs und Club-Projekten, die Geld für die Überlebenden des Hamas-Überfalls vom 7. Oktober einspielen. Anfangs via Bandcamp erhältlich, findet man die Dutzenden von Dance-Tracks nun auf october07.org – neben T- und Sweat-Shirts – und man kann seinen Spendenbetrag selbst festlegen. Die Homepage erklärt, dass die Einnahmen für die Hinterbliebenen und Überlebenden des Supernova-Raves bestimmt sind: 360 Party-Gäste starben, mehr als 40 wurden nach Gaza entführt. Das Klang-Spektrum der Hilfs-Sampler decken alle Techno-Genres ab: Goa, Trance, Ambient, Electro, House. Dabei sind Tracks von Artists wie Moscoman & Maccabi oder Red Axes. Red Axes sagten im SZ-Interview zur Compilation: „Wir haben eine Art Muskel, der uns trotzdem weitermachen lässt. Fast alle, die auf dem Rave waren, tragen noch heute ihre Festival-Bändchen.“ Besonders empfohlen sei die House-Hymne „Bring Them Home“ von DJ-Produzent Omri Snadar aus Tel Aviv, der US-Präsident Joe Bidens Worte nach dem schrecklichen Überfall sampelt: „i have not given up hope, bring the people back, bring these folks home“. (7,5 Punkte)