Kontroll-Leuchten Warnsignale des Autos ernst nehmen
Rund 80 verschiedene Kontroll-Leuchten gibt es bei Autos. Kein Wunder, dass man da leicht den Überblick verliert. Viele Fahrer ignorieren sie, dabei sollte man sie genau im Blick haben und schnell reagieren. Karsten Böhne mit einem Wegweiser durch den Leuchten-Dschungel.
Rot, gelb, grün, irgendwie kommt einem das aus dem Straßenverkehr schon bekannt vor. Grün heißt auch bei den Kontrolllampen im Fahrzeug: Alles in Ordnung, bitte weiterfahren. Oft handelt es sich hier nur um Informationsleuchten. Der Blinker funktioniert, das Standlicht ist an, der Tempomat ist eingeschaltet.
Gelbe Leuchten – ein Warnsignal
Sobald es im Armaturenbrett gelb leuchtet, ist Vorsicht geboten. Das können die Bremsbeläge sein, die bald ausgetauscht werden müssen oder ein zu geringer Reifendruck. Und auch Antiblockiersysteme oder das Stabilitätssystem ESP machen sich mit einer gelben Leuchte bemerkbar.
"Wenn das ESP ausfällt, ist das vor allem problematisch jetzt in dieser Jahreszeit, wenn es zu glatten Fahrbahnen kommt. Wenn hier ein Ausfall da ist, sofort in die Werkstätte."
Wilhelm Oberfranz, Leiter der Dekra-Niederlassung in München
Rote Signale – so schnell wie möglich anhalten
Kritisch wird es, wenn eine Lampe rot leuchtet, dann ist sofortiges Handeln angesagt. Zum Beispiel beim Motoröl. Wer kennt das rote Ölkännchen nicht, das plötzlich im Display erscheint? Und wer ist nicht schon einfach weitergefahren? Wird schon nicht so wild sein, so der Gedanke, fehlt eben ein bisschen Motoröl. Doch hinter dem Symbol kann mehr stecken, nämlich eine defekte Ölpumpe. Und die kann auch zu einem Motorschaden führen.
Ein Motorschaden kann teuer werden
Einen Schaden kann es aber auch geben, wenn der Motor überhitzt. Dann können Dichtungen kaputt gehen, Wasser in den Ölkreislauf eintreten und das war's dann. Deshalb: Leuchtet die Temperaturanzeige rot, sollte man nicht lange zögern, sondern anhalten und das Auto reparieren lassen.
"Alles was rot aufleuchtet, sollten sie relativ schnell, eigentlich sofort überprüfen. Wenn sie sich nicht sicher sind, um was es sich hier handelt, empfehle ich natürlich sofort das Auto abzustellen und in der Bedienungsanleitung nachzulesen."
Wilhelm Oberfranz, Leiter der Dekra-Niederlassung in München
Deshalb sollte die Bedienungsanleitung immer griffbereit sein. Das Problem: Viele Menschen würden sich zu wenig Gedanken über die Symbole machen und lieber weiterfahren, sagt Wilhelm Oberfranz. Ja, ja, früher war alles besser, ohne dieses andauernde Geblinke im Cockpit und die ganze Elektronik, werden sich einige denken. Doch die Technik hat das Autofahren sicherer gemacht, weil man alle Funktionen überblicken kann.
Die Lektüre der Bedienunganleitung hilft weiter
Und vielleicht nimmt man sich jetzt in der kalten Jahreszeit einfach mal die Bedienungsanleitung seines Autos mit auf die Couch, statt eines Krimis. Man muss ja nicht alle 80 Kontrollleuchten auswendig herunterbeten können, aber dann weiß man zumindest was Sache ist, wenn die Lampen aufleuchten für Getriebestörung, Kontrolle der Motorelektronik oder Probleme beim Dieselpartikelfilter.