Süß ohne Reue? Was steckt hinter dem Süßmacher Xylit?
Zucker hat viele Kalorien und schädigt die Zähne. Süße Sachen schmecken aber gut, und so ist es kein Wunder, dass ständig nach Alternativen gesucht wird. Honig beispielsweise, Ahornsirup oder Stevia. Die haben jedoch oft einen Eigengeschmack. Xylit hingegen süßt relativ neutral. Beim Verwenden des Süßmachers sollte man allerdings ein paar Punkte beachten.
Xylit sieht nicht nur wie weißer Zucker aus, der Zuckeraustauschstoff kann auch in gleicher Weise verarbeitet werden.
Herstellung
Xylit ist auch bekannt unter dem Namen Birkenzucker. Ursprünglich wurde der Süßmacher tatsächlich aus Birkenholz gewonnen. Mittlerweile wird er auch aus anderen Harthölzern oder Mais hergestellt.
Kalorien
Gute Nachricht für alle, die gerne süß essen: Xylit hat weniger Kalorien als Zucker.
"Ein Gramm Zucker liefert rund vier Kalorien. Beim Xylit sind es nur 2,4 Kalorien, also 40 Prozent weniger."
Daniela Krehl, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Bayern.
Dosierung
Aber Vorsicht! Auf die Dosierung kommt es an, wer noch nie Xylit zu sich genommen hat, muss aufpassen. Wer zu viel davon isst, muss mit Blähungen und Durchfall rechnen.
"Man kann sich aber an diesen Effekt gewöhnen, man kann es langsam aufbauen, so dass der Darm aktiv Enzyme produziert und das Xylit besser aufgenommen wird. Aber das sollte man wirklich langsam machen, sonst gibt es negative Folgen."
Daniela Krehl, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Bayern.
Die Expertin empfiehlt, die Tagesdosis von 0,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht nicht zu überschreiten.
Zahngesundheit
Xylit wirkt kariesvorbeugend. Das ist auch der Grund, weshalb es industriell sehr häufig in Zahnpflegekaugummis eingesetzt wird.
Preis
Und das ist eine von den schlechten Nachrichten: Xylit ist sehr viel teurer als Zucker. 100 Gramm kosten rund einen Euro, der Preis kann natürlich je nach Anbieter variieren.
Haustiere
Hier heißt es wirklich aufpassen: Kuchen, Kekse und co, die mit Xylit gesüßt wurden, dürfen nicht an die Vierbeiner verfüttert werden.
"Insbesondere Hunde haben kein Enzym, dass Xylit verdaut und das kann tödlich sein. Also: nicht das trockene Stück Kuchen dem Hund in den Napf schmeißen."
Daniela Krehl, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Bayern.