Wild Wild Web – Die Kim Dotcom Story Axel-Springer-Preis für die Podcast-Macher*innen
Das junge Team hinter Wild Wild Web hat den Axel-Springer-Preis für Nachwuchsjournalisten gewonnen: "Ein journalistischer Podcast auf Hörspiel-Niveau" und "packend wie eine Netflix-Serie" heißt es in der Laudatio.
Mit über eine Millionen Abrufen ist der Podcast über die Lebensgeschichte von Kim Dotcom die erfolgreichste Doku-Serie des BR: Kim Dotcom war Deutschlands berühmtester Computer-Nerd, dann der superreiche Betreiber der Plattform Megaupload und heute ein von der US-Justiz Gejagter. Die Bilder seiner Festnahme in Neuseeland gingen um die Welt. Muss Kim Dotcom für den Rest seines Lebens in Gefängnis? Und was hat sein Fall mit der Freiheit des Internets zu tun?
Jetzt wurden die Autor*innen des Podcasts ausgezeichnet - mit dem Axel-Springer-Preis für jungen Journalismus, in der Kategorie Unterhaltung.
"Was Euch gelungen ist, ist mehr als gute Unterhaltung. Wild Wild Web erzählt vom Aufstieg und Fall des selbsternannten Superhackers Kim Dotcom. Ein Superhacker, wie ich in Eurem Podcast lerne, der wahrscheinlich überhaupt nicht hacken kann. Das Ganze klingt nicht zufällig nach Western, denn es ist genau das: die Geschichte eines Outlaws. Euer Podcast zeichnet das vielschichtige Portrait eines Mannes, dessen Geschäftssinn und Geltungsbedürfnis miteinander wetteifern."
(Jakob Wais, Chefredakteur Business Insider, für die Jury des Axel-Springer-Preises für jungen Journalismus)
Axel-Springer-Preis für "Wild WIld Web - Die Kim Dotcom-Story"
"Beim Zuhören verstehe ich schnell, wieviel Zeit in die Recherche und die Auswahl Eurer Protagonisten geflossen ist. Ihr kommt nicht nur Kim Schmitz, sondern vor allem auch seinen Weggefährten sehr nahe. Was Euren Podcast besonders stark macht: Dabei verurteilt Ihr nicht, sondern ordnet ein und zeigt Widersprüche auf, wo sie entstehen."
(Jakob Wais, Chefredakteur Business Insider, für die Jury des Axel-Springer-Preises für jungen Journalismus)
Die Idee zur „Kim Dotcom Story“ entstand in der Podcast-Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München. Dozent und Bayern 2 Redakteur Till Ottlitz holte vier der Schüler*innen zum BR, um das Konzept weiter auszuarbeiten.
"In sechs Folgen und mehr als drei Stunden gelingt Euch die Annäherung an ein kriminelles Mastermind, das das Internet, wie wir es heute kennen, geprägt hat. Das ist Wahrheitssuche im besten Sinne, großer Journalismus und außergewöhnlich gute Unterhaltung."
(Jakob Wais, Chefredakteur Business Insider, für die Jury des Axel-Springer-Preises für jungen Journalismus)
In zweieinhalb Monaten intensiver Arbeit - unter Corona-Bedingungen auf Distanz oder im Freien - entstanden die ersten Recherchen und Interviews. Gesammelt wurde alles in sogenannten Storyboards, einer groben Skizze des Podcast-Aufbaus. An den endgültigen Manuskripten der sechs Folgen feilte das Team in vielen Kritik-Sitzungen mit Podcast-Redakteur Klaus Uhrig immer wieder. Am Ende ging das Team ins Studio, wo Regisseur Martin Heindel und Toningenieur Peter Preuß die Szenen genial vertonten.
"Ganz nebenbei gelingt Euch so ein vielschichtiges Portrait des frühen Internets. All das geschieht auf einem Produktionsniveau, das man getrost als Goldstandard bezeichnen kann – auch weil Ihr Euch bewusst von gewohnten Formaten löst und Eure Geschichte packend wie eine Netflix-Serie erzählt. Am Ende steht ein journalistischer Podcast auf Hörspiel-Niveau."
(Jakob Wais, Chefredakteur Business Insider, für die Jury des Axel-Springer-Preises für jungen Journalismus)
Axel-Springer Preis für Nachwuchsjournalisten: Das sind die Preisträger*innen:
Janne Knödler, 1992 geboren, wurde an der FU Berlin, der University of California und der Deutschen Journalistenschule ausgebildet. Für den Bayerischen Rundfunk schrieb und hostete sie die beiden Staffeln des Podcasts “Wild Wild Web”. Seit September 2021 Redakteurin beim Spiegel mit Schwerpunkt Technologie und Wirtschaft.
André Dér-Hörmeyer, 29, kommt aus dem Ruhrgebiet. Er studierte Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin und Psychologie an der HHU Düsseldorf, bevor er die Deutsche Journalistenschule in München absolvierte. Nach Stationen beim Tagesspiegel und dem Bayerischen Rundfunk arbeitet er aktuell bei der Produktionsfirma Undone in Berlin.
Benedikt Dietsch, 25, lebt in Hamburg und entlarvt dort Greenwashing für das Investigativ-Startup Flip. Ansonsten arbeitet er unter anderem für die ZEIT und den Bayerischen Rundfunk. Er mag lange, intensive Recherchen und freut sich, wenn am Ende ein Podcast daraus wird. Er hat Politikwissenschaft studiert und wurde an der Deutschen Journalistenschule ausgebildet.
Simon Garschhammer ist 29 Jahre alt und stammt aus der Nähe von München. Er studierte Geschichte und Publizistik in Wien, bevor er die Deutsche Journalistenschule in München absolvierte. Nach Stationen bei Spiegel Geschichte, der Süddeutschen Zeitung und dem Bayerischen Rundfunk arbeitet er aktuell beim Spiegel im Videoressort in Berlin.
Axel-Springer-Preis für junge Nachwuchsjournalist*innen
Gestiftet von der Axel Springer SE und den Erben Axel Springers wird der Preis jährlich von einer unabhängigen Jury um den 2. Mai im Gedenken an den Journalisten und Verleger Axel Springer vergeben. Der Preis will junge Journalistinnen und Journalisten fördern und "zu besonderen Leistungen anspornen". Ausgezeichnet werden journalistisch herausragende Arbeiten.