Bayern 2 - radioWelt


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Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow "Rot-Rot-Grün funktioniert nur auf Augenhöhe"

Bodo Ramelow ist der einzige Ministerpräsident der Linkspartei. Seit zwei Jahren ist er nun im Amt - heute kommt er erstmals offiziell von Thüringen nach Bayern. In der radioWelt sagt er, was die beiden Bundesländer verbinden sollte - und was er von Rot-Rot-Grün im Bund hält.

Stand: 18.10.2016

Bodo Ramelow (Linke), Ministerpräsident in Thüringen | Bild: dpa-Bildfunk

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) bricht heute zu seinem ersten offiziellen Besuch in Bayern auf, er wird am Nachmittag in Coburg erwartet.

Ramelow (Linke) und Seehofer (CSU) - Gemeinsamkeiten?

Im Interview mit der radioWelt am Morgen auf Bayern 2 betonte Ramelow, er und sein bayerischer Kollege Horst Seehofer (CSU) seien sich vor allem bei den letzten Gesprächen zum Länderfinanzausgleich durchaus nähergekommen.

Zum Beispiel denke man über ein gemeinsames Verkehrsprojekt, die sogenannte Höllentalbahn zwischen Thüringen und Bayern nach.

"Das hätte den praktischen Vorteil, täglich hunderte von LKW aus der Region um Hof von der Straße zu bekommen. Da wird auf einmal deutsche Teilung wieder zur deutschen Vereinigung, wenn Horst Seehofer und Bodo Ramelow beschließen würden, dass dieses Projekt vorangetrieben wird."

Bodo Ramelow über die Höllentalbahn zwischen Thüringen und Bayern

Koalition auf Augenhöhe - statt Koch und Kellner

Ramelow ist seit Dezember 2014 Ministerpräsident einer Koalition aus Linkspartei, SPD und Grünen - einem Bündnis, dem viele keine lange Regierungszeit vorausgesagt hätten, betonte er. Aber es klappe reibungslos, meinte der Linken-Politiker.

"Es wurden Wetten abgeschlossen, dass meine Amtszeit keine 100 Tage betragen würde."

Bodo Ramelow über seine zwei Jahre als Ministerpräsident in Erfurt

Zur Frage einer möglichen rot-rot-grünen Koalition auch auf Bundesebene sagte Ramelow, diese funktioniere nur auf Augenhöhe.

"Das heißt, drei Parteien machen nicht mehr diese alten Spiele, wie sie früher in Westdeutschland immer üblich waren: Eine große Partei hat eine kleine als Partner und dann wird Koch und Kellner gespielt. Das machen wir nicht."

Bodo Ramelow über Koalitionen, die miteinander nicht auf Augenhöhe regieren

Mit SPD und Grünen erst das Trennende klären

Man müsse auch auf Bundesebene erst das Trennende klären und dann die Gemeinsamkeiten finden, rät Ramelow. Stärkere Tarifverträge, eine Verbesserung der Mitbestimmung, keine Kinder- oder Altersarmut, das "sind doch Dinge, die alle drei Parteien sehr schnell beschreiben würden".


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