"Wir haben nichts mehr!" Nach der Flut in Niederbayern
Vor genau einem Monat wurde der niederbayerische Landkreis Rottal-Inn von einer Flutkatastrophe heimgesucht: Unscheinbare Bäche wurden zu reißenden Fluten, die alles mit sich rissen. Wie es den Menschen heute geht, berichtet Landrat Michael Fahmüller (CSU) in der Bayern 2-radioWelt.
Einen Monat nach der Flut in Niederbayern wird erst nach und nach das Ausmaß der Katastrophe sichtbar: "Es gibt noch viele, die das noch gar nicht realisiert haben", so der Landrat von Rottal-Inn, Michael Fahmüller. Die Schadensaufnahmetrupps hätten "Häuser und Wohnungen vorgefunden, wo Besitzer und Eigentümer schlichtweg überfordert sind."
"Die unter Wasser stehenden Möbel sind noch im Haus. Die Menschen leben einfach weiter mit ihnen!"
Michael Fahmüller, Landrat von Rottal-Inn
Viele Straßen im Flutgebiet sind laut Fahmüller noch immer nicht befahrbar, einige seien notdürftig mit Kies zugeschüttet, so dass man sie wenigstens einspurig benutzen könne. Auch viele Brücken seien noch nicht repariert.
"Es kommt heute eine dritte Notbrücke, damit wir das Schulzentrum überhaupt wieder mit dem Bus anfahren können. Das war jetzt einen Monat lang nicht möglich. Man musste Notwege gehen, um die Schüler überhaupt zur Schule zu bringen."
Michael Fahmüller, Landrat von Rottal-Inn
Mit der Fluthilfe des Freistaats zeigte sich Fahmüller zufrieden. Er hofft, dass insgesamt zumindest 80 Prozent der Gebäudeschäden bezahlt werden, denn viele Betroffene stehen vor dem Nichts.
"Viele haben wirklich gar nichts mehr. Sie haben nur das, was sie nach der Flut von Nachbarn bekommen haben. Und nur noch das, was am eigenen Körper war!"
Michael Fahmüller, Landrat von Rottal-Inn