Bayern 2 - radioWelt


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Jörg Radek, Gewerkschaft der Polizei "Wir können keine Vollkontrollen an den Grenzen durchführen"

Kontrollen lassen sich umgehen, es sei "illusorisch", eine Grenze komplett schließen zu wollen, sagt Jörg Radek im Interview mit der radioWelt auf Bayern 2. "Ein Migrantenstrom verhält sich wie Wasser und sucht sich einen neuen Weg", so der GdP-Vize.

Stand: 15.09.2016

Jörg Radek | Bild: picture-alliance/dpa

"Wir können grundsätzlich keine Vollkontrollen an den Grenzen durchführen. Es wäre illusorisch anzunehmen, dass man eine Grenze schließen könnte."

Jörg Radek, Gewerkschaft der Polizei

"Wir haben nur stichprobenartig kontrolliert"

Jörg Radek, stellvertretender Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, räumte mit Blick auf die drei Syrer ein, die zu Beginn der Woche in Norddeutschland festgenommen worden sind: "Wir haben im letzten Jahr einen Migrantenstrom auf Deutschland erlebt, dem wir als Bundespolizei nicht mehr begegnet sind. Wir haben keine Kontrollen durchgeführt. Wir haben nur stichprobenartig kontrolliert und da kann es schon sein, dass dort Gewalttäter, die auf Fahndungslisten standen, von uns nicht erkannt werden konnten."

"Es ist eben so, dass es im vorigen Jahr ein Massenproblem war und wir dem nichts entgegenzusetzen hatten, auch rein technisch gesehen nicht. Und da kann es schon sein, dass der ein oder andere durch die Kontrollen durchgerutscht ist."

Jörg Radek, Gewerkschaft der Polizei

"Migrantenstrom weicht aus"

Zur derzeitigen Lage an der deutsch-österreichischen Grenze sagte der GdP-Vize: "Wir haben jetzt einen Zustand, dass wir die Kontrolle an der Grenze wiedererlangt haben".

Radek machte aber auch klar: "Der Migrantenstrom weicht aus. Wir stellen jetzt an der deutsch-schweizerischen Grenze, an der deutsch-belgischen Grenze vermehrt Übertritte von Illegalen fest."

Als Konsequenz forderte Radek im Interview mit der radioWelt mehr Personal für die Bundespolizei.

"Die Bundespolizei ist personell unterbesetzt. Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass uns Stellen fehlen, damit wir gleichzeitig Grenzkontrollen durchführen können, die Luftsicherheit garantieren können und auch an den Bahnhöfen präsent sein können."

Jörg Radek


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