Mahatma Gandhi Indiens Volksheld
Da Gandhis Ziel, die Situation der indischen Bevölkerung in Südafrika zu verbessern, weitgehend erreicht ist, kehrt er Anfang 1915 nach Indien zurück.
Leben im Ashram
Entsprechend seiner Idee von der Selbstbefreiung durch Selbstdisziplinierung lebt Gandhi in Indien in einen Ashram. Das bäuerliche und auf Selbstversorgung ausgerichtete Leben sieht er als Vorbild für ein freies Indien. Gandhi formuliert elf Selbstverpflichtungen für das Leben im Ashram, unter anderem: Gewaltlosigkeit, Keuschheit, vegetarische Ernährung, körperliche Arbeit, Gleichheit der Religionen und ausschließliche Verwendung von inländischen Produkten. Um seine einfache Lebensweise zu unterstreichen und seine Verbundenheit mit der Kaste der "Unberührbaren" zu zeigen, trägt Gandhi - selbst bei offiziellen Anlässen - nur noch das lendentuchartige Beinkleid der Armen, den Dhoti.
Brechung der britischen Monopole
Ein Ziel Gandhis ist es, Indien wirtschaftlich unabhängig zu machen. Dazu setzt er Hebel in Bewegung, die britischen Monopole zu brechen. Damals ist es Usus, dass die indische Baumwolle nach Großbritannien exportiert und dort industriell verarbeitet wird. Anschließend werden die fertigen Textilien nach Indien verkauft. Daher beginnt Gandhi damit, Baumwollgarn selbst zu spinnen, um einen Weg aus dieser wirtschaftlichen Abhängigkeit aufzuzeigen. Eine andere Aktion richtet sich gegen das Salzmonopol der Briten, das es der indischen Bevölkerung untersagt, Salz zu gewinnen oder zu verkaufen. Daher initiiert Gandhi den sogenannten Salzmarsch, in dem er von seinem Ashram aus zu Fuß fast 400 Kilometer weit ans Meer läuft. Tausende schließen sich diesem Marsch an. Am Meer angekommen hebt Gandhi symbolisch etwas Salz auf. Gandhis Salzmarsch motiviert die indische Bevölkerung, die Gesetze zu brechen und massenweise Salz zu gewinnen. Gandhi und 60.000 weitere Personen werden inhaftiert.